Bad Oldesloe. Der Kreis ist damit Vorreiter in Schleswig-Holstein. Die Anträge für die neue Dauerfahrkarte können online gestellt werden.
Zeitenwende im Schulbusverkehr des Kreises: Zum 1. August werden alle Nutzer mit einer elektronischen HVV-Card ausgestattet. „Das Verfahren zur Ausgabe der Tickets für die Schulbusse wird damit deutlich vereinfacht“, sagt Björn Schönefeld, in der Kreisverwaltung für den Öffentlichen Personennahverkehr zuständig. Zudem sei die neue Dauerfahrkarte im EC-Card-Format praktisch unverwüstlich: „Sie kann durchaus versehentlich in der Waschmaschine mitgeschleudert werden, ohne dass sie irreparablen Schaden nimmt wie ihre Vorgänger aus Pappe.“
Eltern werden per Info-Schreiben über den Wechsel informiert
Stormarn ist mit der Ausgabe der Kundenkarte des Hamburger Verkehrsverbunds (HVV) Vorreiter in Schleswig-Holstein. Die anderen Randkreise Pinneberg, Segeberg und Lauenburg wollen sie erst ein Jahr später einführen.
Per Informationsschreiben an die Eltern soll der Wechsel jetzt bekannt gemacht werden. Um ihn zu erleichtern, können die Anträge online gestellt werden. „Hier besteht zudem die Möglichkeit, auch gleich ein aktuelles Passfoto zur Autorisierung des Karteninhabers hochzuladen“, erläutert Schönefeld.
Die Ausgabe für die rund 7000 nutzungsberechtigten Schüler wird dann dezentral über die 20 Schulträger erfolgen und vom Vertriebspartner Deutsche Bahn organisiert. Einzige Ausnahme ist die Gemeinschaftsschule Reinbek. „Wegen der Asbestsanierung im Schulzentrum am Mühlenredder und der damit verbundenen Verteilung der Schüler auf verschiedene Standorte wird die Einführung der HVV-Card hier um ein Jahr verschoben“, so Schönefeld.
Autokraft übernimmt alle Buslinien im Kreisgebiet
Die HVV-Card ist künftig für ein Jahr gültig. Sie kann aber jeweils zum neuen Schuljahr, je nach fortdauernder Nutzungsberechtigung, verlängert werden. Die Kosten der HVV-Card, die in Abhängigkeit des Wohnorts der Schüler und der angefahrenen Schule entsprechend den Tarifzonen des Hamburger Verkehrsverbunds variieren, tragen zu zwei Dritteln der Kreis und zu einem Drittel der jeweilige Schulträger. Das betrifft auch die entstehenden Verwaltungskosten, die durch den DB-Vertrieb erhoben werden. Sie werden jedoch über das jeweilige Unternehmen abgerechnet, das den Schulbusverkehr übernimmt.
Im Kreis Stormarn ist das die Autokraft GmbH. Die 100-prozentige Tochter der DB Regio AG befördert mit rund 735 Mitarbeitern und mehr als 850 Bussen etwa 40 Millionen Fahrgäste pro Jahr. Nach einer europaweiten Ausschreibung hat Autokraft den Zuschlag für den gesamten Linienverkehr des Kreises in den kommenden zehn Jahren erhalten.
Notwendig geworden war die Neuvergabe, weil mit dem Fahrplanwechsel am 15. Dezember 2019 die mit dem Kreis geschlossenen Netzverträge auslaufen. „Die Autokraft hat das beste Angebot für alle vier Teilnetze abgegeben und übernimmt damit künftig alle Busverbindungen im Kreisgebiet“, so Björn Schönefeld. Nicht mehr zum Zuge kam das Busunternehmen Dahmetal mit Sitz in Kastorf im Herzogtum Lauenburg.