Hoisdorf/Lütjensee. Auswertung der Spuren gibt Gewissheit. Ob es der Pinneberger Problemwolf war, ist noch unklar. Neuer Fall im Herzogtum Lauenburg.

Es war ein Wolf! Das bestätigt nun eine DNA-Analyse von Spuren, die Fachmann Gunther Esther an einem Rehkadaver sichergestellt hat, der zwischen Hoisdorf und Lütjensee gefunden worden war. Das Jungtier war im Februar von Spaziergängern in einem Waldstück entdeckt worden. Bereits vor gut einem Jahr war ein Wolf beim Überqueren des zugefrorenen Lütjensees in der Nähe beobachtet worden. Der ehemalige Kriminalbeamte Esther ist in Stormarn als Wolfsbetreuer tätig, kümmert sich im Auftrag des Landes um Sichtungen. Er sagt: „Die DNA-Analyse hat meinen Verdacht bestätigt, dass es sich um einen Wolf handelt.“

Bei Duvensee wurden Schafe gerissen

Eine Fährte in der Nähe hatte bereits in diese Richtung gedeutet. Rein optisch hatte er an dem Reh zunächst keine eindeutigen Spuren feststellen können, „weil Fuchs und Kolkrabe bereits davon gefressen hatten“, so der Fachmann. Ob es sich bei dem Wolf um das Problemtier handelt, das zu Jahresbeginn mehrere Schafe im Kreis Pinneberg gerissen hatte, ist unklar. Esther: „Das Labor ist gut ausgelastet und wertet die Spuren von Nutztierrissen zuerst aus.“ Deshalb hatte der Hoisdorfer Fall warten müssen. Die Detailanalyse benötige noch Zeit.

Wolfbetreuer bittet Bevölkerung um Hilfe

Weitere Sichtungen habe es bei Lütjensee nicht gegeben, nur weiter südlich im Sachsenwald. Und zuletzt einen Schafsriss in Duvensee (Herzogtum Lauenburg), bei dem der Wolf als Übeltäter vermutet wird. „Das könnte dasselbe Tier sein“, sagt Esther. Die Fundstellen liegen nur gut 20 Kilometer voneinander entfernt. Ein Wolf legt jedoch problemlos 60 Kilometer am Tag zurück. Esther bittet die Bevölkerung um Mithilfe. Wer einen Wolf sieht, sollte sich an die rund um die Uhr geschaltete Rufnummer 0174/633 03 35 wenden.