Lütjensee. Aufnahmen zeigen, wie ein Tier über den verschneiten und zugefrorenen See läuft. Experten sind eingeschaltet.
Ein Video sorgt in Lütjensee für Aufregung. Es zeigt, wie ein Tier am Montagmorgen über den verschneiten und zugefrorenen Lütjensee läuft – und sich dabei immer wieder umblickt. In Windeseile verbreitete sich der Film über den Messenger-Dienst Whats-App. Aufgenommen hat ihn Claudia Retter, die mit ihrem Mann Gerhard das Restaurant Fischerklause am Seeufer betreibt.
Die Vermutung: Es könnte sich um einen Wolf handeln. Auch dem Umweltministerium in Kiel wurde das Video zugespielt. „Wir haben es an unseren Fachexperten von der Technischen Universität Dresden weitergeleitet“, sagt Sprecherin Jana Ohlhoff. Das Ergebnis erreichte das Abendblatt am Dienstagnachmittag – und es ist eindeutig: "Die Videoaufnahmen ließen eine eindeutige Bestimmung durch den für Schleswig-Holstein zuständigen Experten Dr. Norman Stier von der TU Dresden zu", sagte die Sprecherin des Kieler Ministeriums dem Abendblatt. "Die Beobachtung konnte der Kategorie C 1 ,Eindeutiger Nachweis' zugeordnet werden."
Bereits am Montagnachmittag wurde Wolfsbetreuer Gunther Esther zum See geschickt, um Spuren zu sichern. Der Wentorfer untersuchte die Pfotenabdrücke auf dem Gewässer und verfolgte sie bis in den Wald hinein. „Meine Tendenz geht zum Wolf, aber 100-prozentig sicher ist das nicht“, sagt er. Das Problem sei, dass die Spuren durch Schneeverwehungen nicht mehr so klar seien. Doch mittlerweile herrscht Klarheit.