Barsbüttel. Der Verein lässt auf seinem Hallendach eine Solaranlage installieren, um die Einwohner der Gemeinde mit Ökostrom zu versorgen.
Auf dem Hallendach des Tennisclubs Barsbüttel soll spätestens im Juni eine Solaranlage installiert sein, um die 13.700 Einwohner zählende Gemeinde mit Ökostrom zu versorgen. Das sieht der Zeitplan der Firma „DEB Deutsche Energie Beratung“ vor, die das Projekt mit dem Verein umsetzt. In den vergangenen Monaten hatte es viel Wirbel um das Vorhaben gegeben, denn ohne Zustimmung der Politik kann es nicht umgesetzt werden, weil der TCB auf einem der Kommune gehörenden Erbbaugrundstück aktiv ist. Die Entscheidungsträger zierten sich lange. Zuletzt sprach sich der Finanzausschuss im nicht öffentlichen Teil jedoch dafür aus. Die Bestätigung in der Gemeindevertretung am 28. Februar gilt als sicher.
Politiker hatten für den Fall des Abbaus der Module durch den Investor bei einer Auflösung des Clubs ein finanzielles Risiko für die Gemeinde befürchtet. Das konnte ausgeräumt werden. „Ich werde die Sache aber erst in Bewegung setzen, wenn wir einen positiven Bescheid im Briefkasten haben“, sagt der Vereinsvorsitzende Helmuth Benkel. Das wird voraussichtlich in der ersten März-Woche sein. „Wir sind mit den Vorbereitungen fertig und warten auf das Startsignal“, sagt DEB-Geschäftsführer Ove Burmeister. Er wolle im April beginnen, nennt den Mai als frühesten Termin einer Inbetriebnahme.
Die 27-Tonnen-Konstruktion kostet rund 235.000 Euro
Sein Unternehmen baut, finanziert und verwaltet die 235.000 Euro teure und 1500 Quadratmeter große Solaranlage, die aus 660 Modulen besteht. „Wir verkaufen fünf oder sechs Teilstücke an Investoren zu einem Preis von etwa je 50.000 Euro“, so Burmeister, der eine Rendite von sieben Prozent pro Jahr prophezeit. Er sagt: „Wir haben eine Warteliste mit Interessenten.“ Durch die Fotovoltaikanlage sollen jährlich 189.000 Kilowattstunden erzeugt werden, das entspricht dem Strombedarf von 50 Einfamilienhäusern. Gleichzeitig spart die 27 Tonnen schwere Konstruktion per anno 105.000 Kilogramm CO2 ein. Den Strom vermarktet die DEB. Sie hat bundesweit bereits rund 60 solcher Anlagen gebaut.
Der Tennisclub erhält 20.000 Euro für 25 Jahre Dachverpachtung und anschließend eine Miete im Jahresintervall. Er zählt 280 Mitglieder, 90 davon sind Kinder und Jugendliche. Benkel hatte die Einnahmen aus dem Solar-Projekt schon für andere Arbeiten eingerechnet. 2018 renovierte der Club drei Außenplätze für rund 40.000 Euro. „Wenn die Gemeindevertretung zustimmt, bauen wir auch einen Kinderspielplatz auf dem Gelände“, sagt der TCB-Vorsitzende. Dieser solle zur Sommersaison fertig sein.