Bad Oldesloe. Landesregierung hat das seit 2015 geltende Bauverbot verlängert. Unterschiedliche Reaktionen in Großensee und Steinburg.
Ungewissheit in Bad Oldesloe, Großensee und Steinburg: Durch die Verlängerung des von der Landesregierung verhängten Moratoriums zum Bau von Windkraftanlagen bleiben auch die Planungen Stormarner Kommunen in der Schwebe. Das Vorhaben der Regierung, Vorranggebiete zur Windenergienutzung auszuweisen, war im Kreis auf geteiltes Echo gestoßen.
Großenseer bezeichnen Kieler Entscheidung als unglücklich
Bad Oldesloe hatte sich dafür ausgesprochen, Großensee und Steinburg dagegen. Wie berichtet, hatte die Landesregierung entschieden, das seit 2015 geltende Moratorium zunächst um ein Jahr zu verlängern. Hintergrund ist, dass auch gegen den bereits zweiten Planentwurf bis Fristende Anfang Januar noch mehr als 5000 Einwendungen eingingen. Der Bau neuer Windkraftanlagen ist damit nur noch mit einer Ausnahmegenehmigung möglich, um eine „Verspargelung“ der Landschaft zu verhindern.
Oldesloer halten Interessen der Allgemeinheit für vorrangig
Gerhard Iwan (Bürger für Großensee), der dem Planungs- und Bauausschuss der Gemeinde vorsitzt, sagt: „Ein neues Moratorium ist für alle Beteiligten unglücklich.“ Politik, Bevölkerung, aber auch die Wirtschaft hätten eine zeitnahe Entscheidung verdient. Wenn jetzt ein dritter und eventuell vierter Entwurf anstehe, „wer sagt uns dann, dass es nicht auch acht geben kann?“ Wichtig sei jedoch auch: „Was entscheiden wird, muss Gültigkeit haben“, so Iwan.
Hier hakt Bürgermeister Wolfgang Meyer (CDU) aus Steinburg ein: „Die Verlängerung verspricht eine ernsthafte Prüfung der Eingaben durch das Land und ist deshalb sinnvoll.“ In das gleiche Horn stößt Matthias Rohde (Freie Bürger Oldesloe), dort Vorsitzender im Bau- und Planungsausschuss: „Das Interesse der Allgemeinheit ist wichtiger als die wirtschaftlichen Interessen der Unternehmen.“ Für die Oldesloer Flächen gebe es genug Interessenten, Eile sei nicht geboten, so Rohde.