Bargteheide. Frühstens im Jahr 2027 soll der Bahnhof behindertengerecht umgebaut werden. Ein Mann will aber nicht so lange warten und protestiert.
Menschen mit Behinderung, Eltern mit Kinderwagen und Reisende mit schwerem Gepäck warten in Bargteheide weiter auf den komplett barrierefreien Ausbau des Bahnhofs. Doch der wird bis zum Umbau der Station für die neue S-Bahnlinie 4 zwischen dem Hamburger Hauptbahnhof und Bad Oldesloe nicht kommen. Das teilte Dennis Fiedel, Sprecher des Nahverkehrsverbunds Schleswig-Holstein (NAH.SH), auf Abendblatt-Anfrage mit. Die S 4 soll voraussichtlich 2027 fahren.
E-Scooter-Fahrer benachteiligt
„Die Idee einer Interimslösung für den Bahnsteig 3 hat sich als nicht umsetzbar erwiesen“, sagt Dennis Fiedel. Durch eine Rampe seien nach gültiger Rechtslage zwei Bahnsteige in Bargteheide barrierefrei, eine stündliche Nutzung der Verbindungen je Richtung möglich. Doch für E-Scooter-Fahrer gelte dies nicht, da diese beim Einsteigen den Knick am oberen Ende nicht überwinden könnten. So wie Andreas Reigbert, der sich auch als Sprecher der Stormarner Kontaktstelle des Bundesverbands Selbsthilfe Körperbehinderter (BSK) seit Jahren für eine Erhöhung der Bahnsteige engagiert. 2017 noch hatte NAH.SH Reigbert versichert, dass geplant sei, den Bahnsteig an Gleis 3 auf circa 30 Metern Länge zu erhöhen. Nun kam die Absage.
„Es gibt gegenwärtig leider keine bessere Lösung“, so Fiedel. Andreas Reigbert will dagegen nicht bis zur S-4-Fertigstellung warten: „Inklusion kostet manchmal Geld, wird aber auch von Bund und Ländern mit erheblichen Fördersummen unterstützt.“