Ahrensburg. Offene Ganztagsschule soll nicht teurer als der Hort werden. Außerdem soll Kita an der Grundschule Am Reesenbüttel erhalten bleiben.

„Ich muss mit Einführung der Ganztagsschule mehr als 100 im Monat draufzahlen“, sagte eine besorgte Mutter auf der jüngsten Sitzung des Bildungsausschusses in Ahrensburg. Hintergrund ist, dass die Stadt zum nächsten Schuljahr im Sommer 2019 den Wechsel der Nachmittagsbetreuung an der Grundschule Am Reesenbüttel vom Hort auf die Offene Ganztagsschule (OGS) beschlossen hat.

Bisher profitierten Eltern mit mehreren Kindern von einer Geschwisterermäßigung, egal welche Betreuungsform (Krippe, Kindergarten oder Hort) ihre Sprösslinge besuchten. Im neuen Gebührenmodell hätten Eltern ab drei Kindern mehr bezahlen müssen, wenn mindestens ein Kind in die OGS und ein anderes in die Krippe oder Kita geht. Für diesen Fall wollen Politik und Verwaltung nun Abhilfe schaffen.

Vielzahl an Betreuungsvarianten macht Rechnung kompliziert

Fachdienstleiter Robert Tessmer sagte: „Gerade ab drei Kindern gibt es so viele Betreuungsvarianten, dass wir die in der ersten Berechnung nicht alle berücksichtigt haben.“ Ohnehin vorgesehen war eine Ermäßigung von 25 Prozent für ein zweites Kind auf der OGS und 33 bis 50 Prozent Nachlass bei Kindern in Kita oder Krippe. Anders als bei der bisherigen Geschwisterermäßigung müssen die Mindereinnahmen von der Stadt getragen werden. „Jedenfalls bis zu einer Neuregelung der Zuschüsse durch das Land“, so Tessmer.

In den Fällen, in denen es trotz dieser Regelung zu einer Mehrbelastung kommt, soll auf Antrag der Wählergemeinschaft (WAB) die Stadt einspringen. Ausschussmitglied Markus Olszok: „Wir wollen nicht, dass kinderreiche Familien stärker belastet werden, während alle anderen entlastet werden.“ Alle Fraktionen signalisierten Zustimmung, auch wenn die Abstimmung wegen internen Beratungsbedarfs auf Wunsch der SPD verschoben wurde. Nach Auskunft der Verwaltung geht es nur um rund zehn Fälle, für sie soll nach Beschluss durch die Politik eine individuelle Lösung gefunden werden.

Kita Am Reesenbütttel soll erhalten bleiben

Für Beruhigung sorgten zwei weitere Mitteilungen der Stadt: Die Grundschule am Schloss will nun erst mit zwei Jahren Abstand zur OGS werden, um die Erfahrungen abzuwarten. Außerdem soll der Kindergarten auf dem Gelände der Grundschule Am Reesenbüttel erhalten bleiben. Eltern hatten befürchtet, dass dieser mit OGS-Einführung geschlossen oder zu einer Krippe umgebaut werden könnte. Stadtjustiziar Thomas Reich: „Die Tendenz geht dahin, dort eine Krippen- und Kita-Gruppe mit der Awo als Träger anzubieten.“