Reinbek. Vertrag mit Anbieter wird heute unterschrieben. Geliefert werden die Module im Februar. Ausgelagerte Schüler könnten dann zurückkehren.

Für die nach Wentorf ausgelagerten Acht- bis Zehntklässler der Gemeinschaftsschule Reinbek bestellt die Stadt jetzt 14 Unterrichtscontainer plus Module mit Toiletten, die am seit 5. Dezember geschlossenen Schulzentrum Mühlenredder aufgestellt werden. In dem Gebäude wurden krebserregende Asbestfasern gefunden. Es wird für mindestens 27 Millionen Euro saniert und erweitert. Als Ersatz schafft Reinbek einen Container-Campus. Dort lernen die Jungen und Mädchen wahrscheinlich drei Jahre bis zur Fertigstellung.

„Wir unterzeichnen heute den ersten Vertrag mit einem Anbieter“, sagt Bürgermeister Björn Warmer. Die Module würden im Februar geliefert, allerdings noch nicht in der ersten Woche des Monats. Für die gesamte Schülerschaft muss Reinbek mehr als 40 Container ordern. Sie von einem Unternehmen zeitnah zu mieten, ist nicht machbar. Deshalb wird die Stadtverwaltung mit mehreren Firmen ins Geschäft kommen. „Bei der Lieferung aus einer Hand hätten wir bis Ostern warten müssen. Das ist zu lange“, so der Verwaltungschef. Im März solle der Campus komplett sein.

Staubproben in sämtlichen Räumen sind unbelastet

In der Vergangenheit hatte die Stadt Reinbek auch Container für die Unterbringung von Flüchtlingen gemietet. Inzwischen wurden diese zurückgegeben. Eine Nutzung für schulische Zwecke kam nicht infrage. „Wir benötigen für den Unterricht Module mit spezieller Schalldämmung, außerdem müssen die Klassencontainer wesentlich größer sein“, sagt Warmer.

Das Schulzentrum Mühlenredder ist Lernort für 700 Kinder und Jugendliche und auch Heimat der kleinen Amalie-Sieveking-Förderschule. Seit der Sperrung sind die Jungen und Mädchen an verschiedenen Standorten untergebracht. Diesen Zustand will die Stadt schnellstmöglich beenden, weil der Aufwand zum Beispiel für Lehrer mit der Pendelei erheblich ist. Die Förderschüler müssen zur Grundschule Klosterbergen und werden dort auch bis zum Ende der Sanierung bleiben.

Ursache ist noch ungeklärt

Unterdessen ist die Ursache für die hohe Schadstoffbelastung in der Immobilie immer noch nicht geklärt. Experten gehen dem nach. „Allerdings wurden die Staubproben in allen Räumen ausgewertet. Sie sind unbelastet“, sagt Warmer. Deshalb werde man jetzt Arbeitsmaterialien wie Bücher aus den Zimmern herausholen, diese reinigen und wieder zur Verfügung stellen.

In der Bildungseinrichtung aus den 70er-Jahren wurden Werte mit mehr als 1000 Asbest-Fasern pro Kubikmeter Luft – in so einem Fall besteht sofortiger Handlungsbedarf – in 30 Räumen und noch an anderen Stellen wie Flurbereichen lokalisiert.