Bad Oldesloe . Im Sozialamt, der Rettungsleitstelle und weiteren Fachbereichen sollen 2019 insgesamt 35 neue Mitarbeiter eingestellt werden.

Die Kreisverwaltung in Bad Oldesloe will im kommenden Jahr rund 35 neue Stellen besetzen. Mit 13 neuen Mitarbeitern soll insbesondere das Sozialamt personell aufgestockt werden. „Dort haben wir den größten Engpass“, sagt Landrat Henning Görtz. So fehlten Mitarbeiter, um Anträge für „Hilfe zur Pflege“ zu bearbeiten.

Wie berichtet, stapeln sich rund 300 unbearbeitete Anträge in der Behörde. Seit Jahren warten Pflegeheime auf ihr Geld. Auf die Sozialleistung haben Pflegebedürftige Anspruch, die sich ihre Pflege selbst nicht leisten können.

Zusätzliches Personal kostet jährlich rund 1,4 Millionen

Ferner braucht das Sozialamt weitere Mitarbeiter, weil 2020 die nächste Stufe des Bundesteilhabegesetzes (BTHG) in Kraft tritt. „Die Eingliederungshilfen werden viel intensiver“, sagt Görtz. Ziel sei es, Menschen mit Behinderungen besser in den Alltag zu integrieren. Für die Mitarbeiter des Sozialamtes bedeute dies, sich mehr mit den Menschen, ihren Behinderung und zum Beispiel den Möglichkeiten, die sie am Arbeitsmarkt haben, zu beschäftigen. Neun zusätzliche Mitarbeiter sind dafür vorgesehen. Mit dem neuen Onlinezugangsgesetz, kurz OZG, kommen weitere neue Aufgaben auf die Kreisverwaltung zu. So schreibt das Gesetz vor, dass bis 2022 alle Dienstleistungen einer Verwaltung auch im Internet angeboten werden müssen. „Das gilt für jede Art von Antrag“, sagt der Landrat

Um dieses Angebot zu schaffen und dafür zu sorgen, dass die Kette von Prozessen problemlos funktioniert, braucht der Kreis mehr Personal. Vier neue Stellen sollen für die Digitalisierung der Verwaltung 2019 besetzt werden.

Besetzung in Rettungsleitstelle hat Priorität

Neun zusätzliche Mitarbeiter soll zudem die Rettungsleitstelle bekommen, um dort das Personal zu entlasten. Die Besetzung dieser Stellen habe Priorität. Denn ein Gutachten kam kürzlich zu dem Ergebnis, dass die 112-Notrufzentrale personell unterbesetzt ist.

Auch in anderen Fachbereichen der Kreisverwaltung wird vereinzelt zusätzliches Personal gebraucht. Für die zusammen rund 35 Stellen rechnet die Kreisverwaltung mit zusätzlichen Personalkosten von jährlich etwa 1,4 Millionen Euro. In dieser Schätzung ist bereits eine Refinanzierung berücksichtigt. So bekommen die Kommunen für die Umsetzung des Bundesteilhabegesetzes Geld für den zusätzlichen Personalbedarf.

700 Mitarbeiter arbeiten in der Kreisverwaltung

Für die Mitarbeiter in der Oldesloer Rettungsleistelle zahlt der Kreis hingegen auch nur 13 Prozent der Personalkosten. Für 60 Prozent der Kosten kommen die Krankenkassen auf, die restlichen 40 Prozent teilen sich Stormarn, Herzogtum Lauenburg und Ostholstein. Für diese drei Kreise koordinieren die Disponenten die Rettungseinsätze.

Auch wenn der Finanzausschuss den Personalplänen zugestimmt hat, betont Görtz, dass es angesichts des Fachkräftemangels schwierig werde, die Stellen zu besetzen. „Jede Verwaltung braucht jetzt wegen der Gesetzesänderungen zusätzliches Personal.“ Hinzukommt, dass von den 700 Mitarbeitern der Kreisverwaltung bis 2025 ein Drittel in den Ruhestand geht. Auch diese Stellen müssen nachbesetzt werden.