Barsbüttel. Verein baut Solaranlage auf seinem Hallendach. Politiker werden dem Projekt nach anfänglichen Bedenken zustimmen.
Der Kampf hat sich gelohnt für den Tennisclub Barsbüttel (TCB). Dessen Vorsitzender Helmuth Benkel hielt nach anfänglichen Bedenken in der Politik an dem Vorhaben fest, eine Solaranlage auf dem Hallendach zu installieren, um Öko-Strom zu erzeugen. Dafür braucht er die Zustimmung der Entscheidungsträger, weil der Verein auf einem gemeindeeigenen Erbbaugrundstück beheimatet ist. Im nichtöffentlichen Teil der Gemeindevertretersitzung am 29. November wird der Antrag des TCB abgesegnet und damit auch ein entsprechender Vertrag.
Weitere Kosten für die Gemeinde sind ausgeschlossen
Einen solchen hatte der Tennisverein der Gemeinde schon vor Monaten vorgelegt. Die Politiker wollten aber kein finanzielles Risiko für Barsbüttel eingehen, deswegen musste er überarbeitet werden. „Es waren noch Dinge anzupassen. Die Unklarheiten sind jetzt ausgemerzt“, sagt Barsbüttels Kämmerer Holger Fischer. „Damit steht fest, dass wir die Sache unterstützen“, so SPD-Fraktionschef Hermann Hanser. Er gehe davon aus, dass alle Parteien zustimmen. Denn so sei es vereinbart gewesen. „Wir hatten ohnehin wenig Bedenken. Fotovoltaikanlagen haben zudem einen positiven Effekt auf die Klimaentwicklung“, sagt der Grünen-Fraktionsvorsitzende Joachim Germer.
Der Knackpunkt waren 30.000 Euro für den Abbau der Module und zu zahlen von Barsbüttel an den Anlagenbauer, falls der Club zerfällt. Dann nämlich wäre die Halle Eigentum der Kommune. Allerdings existiert im aktuellen Vertrag zwischen TCB und Gemeinde auch diese Klausel: Sollte sich der Verein auflösen oder Insolvenz anmelden, müsste Barsbüttel zum Ausgleich der geschaffenen Werte durch den Club zwei Drittel des Verkehrswertes zahlen – um etwa Verbindlichkeiten zu bedienen. Der Wert setzt sich unter anderem aus Halle, Außenplätzen und Vereinsheim zusammen, liegt bei rund einer Million Euro.
Jährlich sollen 189.000 Kilowattstunden erzeugt werden
Die nun im neuen Kontrakt gefasste Regelung sieht vor, die 30.000 Euro von der Ausgleichszahlung der Gemeinde abzuziehen. Somit sind weitere Kosten für Barsbüttel ausgeschlossen.
Die 235.000 Euro teure und 1500 Quadratmeter große Solaranlage baut die Firma „DEB Deutsche Energie Beratung“ und verkauft Parzellen an Investoren. Jährlich sollen 189.000 Kilowattstunden erzeugt werden, das entspricht dem Strombedarf von 50 Einfamilienhäusern. Gleichzeitig spart die 27 Tonnen schwere Konstruktion per anno 105.000 Kilogramm CO2 ein.
Der 280 Mitglieder zählende Verein erhält 20.000 Euro für 25 Jahre Dachverpachtung, anschließend eine Miete im Jahresintervall. Er rechnet schon jetzt mit den Einnahmen. Gerade wurden drei Außenplätze für rund 40.000 Euro renoviert. „Und zur Sommersaison soll ein Kinderspielplatz fertig sein“, sagt Benkel, der den Solaranlagenbau noch in diesem Jahr starten möchte.