Barsbüttel. Barsbütteler Verein plant eine Solaranlage auf dem Hallendach. Neues Finanzkonzept macht Zustimmung der Parteien wahrscheinlich.

Es sieht gut aus für den Tennisclub Barsbüttel (TCB) und sein Vorhaben, Ökostrom zu erzeugen und mit dem Verkauf Geld in die Vereinskasse zu bringen. Dafür will der Verein eine Solaranlage auf dem Hallendach installieren. Ohne das Einverständnis der Politik klappt das aber nicht. Zuletzt waren die Kommunalpolitiker nicht gewillt, das Anliegen zu unterstützen. Nun gibt es wegen eines veränderten finanziellen Konzeptes offenbar eine Kehrtwende.

Entscheidungsträger aus mehreren Parteien signalisieren dem 280 Mitglieder zählenden TCB Zustimmung. Der Club will das Projekt mit der Firma „DEB Deutsche Energie Beratung“ verwirklichen. Im Februar dieses Jahres hatten der Vereinsvorsitzende Helmuth Benkel und DEB-Geschäftsführer Ove Burmeister bei Politikern vorgefühlt und über die Vertragsgestaltung gesprochen. Die Gemeinde muss der Fotovoltaikanlage zustimmen, weil ihr das Erbbaugrundstück gehört, auf dem der Club aktiv ist. Der erste Anlauf scheiterte.

Alle Parteien scheuten das Risiko

Der Knackpunkt waren 30.000 Euro für den Abbau der Module und zu zahlen von Barsbüttel, falls der Club zerfällt. Dann nämlich wäre die Halle Eigentum der Kommune. Die Parteien wollten kein Risiko eingehen und waren auch nicht von der Idee zu überzeugen, 15.000 Quadratmeter Dachfläche auf gemeindeeigenen Immobilien an die Solaranlagenfirma zu verpachten, die dafür Kosten einer Demontage auf der Tennishalle übernommen hätte.

Weil Benkel das Projekt aber nicht aufgeben wollte, suchte er nach Lösungen und studierte den Vertrag zwischen Kommune und TCB, der eine Klausel beinhaltet: Sollte sich der Verein auflösen oder Insolvenz anmelden, tritt der sogenannte Heimfall ein. Die Gemeinde wäre wieder Herr des Geländes. Zum Ausgleich der geschaffenen Werte durch den Club müsste Barsbüttel allerdings zwei Drittel des Verkehrswertes zahlen – um etwa Verbindlichkeiten zu bedienen. Der Wert setzt sich unter anderem aus Halle, Außenplätzen und Vereinsheim zusammen. „Ein Gutachter hat dafür rund eine Million Euro geschätzt“, sagt Benkel.

Gemeinde bekommt Sonderkündigungsrecht

Das heißt: Existiert der TCB nicht mehr, ist Barsbüttel mit mehr als 600.000 Euro dabei. Von dieser Summe sollen die 30.000 Euro gezahlt werden. Das hat der TCB mit der „DEB Deutsche Energie Beratung“ vereinbart. „Die Gemeinde bekommt somit ihr gewolltes Sonderkündigungsrecht, muss die Anlage nicht betreiben und trägt kein finanzielles Risiko mehr“, sagt Benkel. Der TCB erhält vom Investor und Bauherrn, der wiederum Anteile an Dritte veräußert, 19.000 Euro für 25 Jahre Dachverpachtung und anschließend eine Miete im Jahresintervall.

Am 18. September beschäftigt sich der Finanzausschuss im nichtöffentlichen Teil mit dem Thema. SPD-Fraktionschef Hermann Hanser sagt: „Für uns ist der neue Vorschlag in Ordnung.“ Genauso denken die Grünen. Die CDU bespricht sich am heutigen Montag auf ihrer Fraktionssitzung. „Ich werde mich bei meinen Parteifreunden für den Club stark machen“, sagt Gemeindevertreter Friedrich-Wilhelm Tehge.

Der Vertrag zwischen Verein und Kommune müsste demnach geändert werden. „Ein Anwalt soll ihn zuerst prüfen. Wenn kein Risiko besteht, ist die Anlage gesetzt“, sagt Rainer Eickenrodt, Fraktionschef der Wählergemeinschaft BfB.