Ahrensburg/Reinbek. Chancen für eine Wiederholung stehen gut: Radsport-Veranstaltung begeistert bei Premiere im Kreis Zuschauer und Verantwortliche
Tausende begeisterte Zuschauer am Streckenrand, die den Radprofis und Jedermännern auf ihrer Tour zwischen Ahrensburg, Köthel und Reinbek zujubeln: Die Cyclassics-Premiere durch Stormarn ist geglückt. Viele Besucher äußerten noch an der Strecke den Wunsch nach einer Wiederholung im kommenden Jahr. Die Chancen dafür stehen offenbar nicht schlecht. „Wir sind sehr zufrieden mit unserer Streckenwahl durch Stormarn“, sagt Frederik Schmidt, Sprecher des Veranstalters. „Der Kurs ist landschaftlich superschön. Vor allem waren wir überwältigt davon, wie viele Zuschauer am Streckenrand standen – bei den Jedermännern genauso wie bei den Profis. Das war überragend.“ Es seien deutlich mehr Menschen als 2017 gewesen, als die 100-Kilometer-Schleife noch durch niedersächsische Gemeinden führte.
„Für uns als Veranstalter ist eine Wiederholung durch Stormarn denkbar“, sagt Schmidt. Letztlich müsse es aber für alle Beteiligten passen – insbesondere für die Städte und Gemeinden, durch die die Strecke verläuft. Einige hatten im Vorfeld Bedenken geäußert, die Einigung auf eine Route sei ein zähes und langwieriges Ringen gewesen.
Landrat Görtz ist offen für eine Wiederholung
Stormarns Landrat Henning Görtz geht davon aus, dass es beim zweiten Mal wegen der gesammelten Erfahrung erheblich leichter werden würde, die Cyclassics durch den Kreis zu organisieren. „Ich wäre für eine Wiederholung offen, denn die Resonanz ist überwiegend sehr positiv“, sagt er. Es müsste aber einiges verbessert werden. So sei die endgültige Genehmigung für die Strecke erst wenige Tage vor dem Rennen vom Landesbetrieb Verkehr in Hamburg erteilt worden. Die Kommunen müssten künftig mehr Zeit haben, sich auf die Sperrungen vorzubereiten.
Großhansdorfs Bürgermeister Janhinnerk Voß würde eine Neuauflage 2019 begrüßen. Er war selbst an der Strecke, verfolgte das Rennen am Eilbergweg. „Es lief alles sehr gut“, sagt er. „Richtung Hoisdorf standen bestimmt tausend Zuschauer. Das war gewaltig.“ Im Vorfeld hätten einige Bürger zwar Bedenken geäußert, im Nachhinein habe er bisher aber nur positive Rückmeldungen erhalten. Viele hätten die Anregung geäußert, die Sportveranstaltung mit einem kleinen Bürgerfest zu verbinden, etwa Getränkestände aufzubauen. „Eine gute Idee fürs nächste Jahr“, findet der Verwaltungschef.
Stimmung in Grönwohld während Cyclassics gut
Reinbeks Bürgermeister Björn Warmer gerät regelrecht ins Schwärmen, wenn er an die Cyclassics-Premiere am Wochenende zurückdenkt. „Wir konnten für ein paar Stunden eine Sportstadt sein – das ist doch toll“, sagt Warmer. Die Reinbeker hätten die Veranstaltung sehr gut angenommen. „Wir sind eine begeisterungsfähige Stadt. Gegen eine Wiederholung habe ich gar nichts. Es ist doch prima, wenn etwas los ist.“
Auch Grönwohlds Bürgermeister Ralf Breisacher (CDU) würde sich freuen, wenn die Radfahrer auch 2019 durch seine Gemeinde fahren. „Die Stimmung im Dorf war gut, niemand hat sich beschwert“, sagt er. In der Bahnhofstraße seien bestimmt 200 bis 300 Zuschauer gewesen, viele Anwohner hätten es sich auf Campingstühlen bequem gemacht. „Es wäre aber schön, wenn wir künftig etwas früher über den Streckenverlauf informiert würden“, sagt Breisacher.
Kein Votum für eine Wiederholung in Kuddewörde
Auch die Menschen in Köthel seien von der Cyclassics sehr angetan gewesen, sagt Wehrführer Eric Mysliwietz. „Alles in allem war es wohl eine nette Veranstaltung.“ Der Feuerwehrmann selbst war im Vorfeld wenig begeistert gewesen. „Wegen der Straßensperrungen hätten wir im Brandfall nicht ungehindert ausrücken können“, sagt er. „Das hat mir Sorgen bereitet.“
Kuddewördes Bürgermeister Wolfgang Gerlach (CDU) hatte im Vorfeld ebenfalls gegen die Veranstaltung protestiert. Er hatte sogar angedroht, juristisch gegen eine mögliche Wiederholung vorzugehen. „Viele Bürger hatten Angst, wegen der Sperrungen ihre Wohnstraßen fünf Stunden lang nicht verlassen zu können“, sagt er. Doch im Endeffekt sei alles problemlos gelaufen. Der Veranstalter habe sich kurzfristig darauf eingelassen, die Sachsenwaldstraße im Ortsteil Rotenbek nur halbseitig für die Radfahrer abzusperren. Eine Wiederholung wolle er immer noch ungern, sagt der Bürgermeister. Auf die angekündigten juristischen Schritte würde er aber wohl verzichten.
Veranstalter will Feedback von Kommunen einholen
In Ahrensburg möchte sich Bürgermeister Michael Sarach noch nicht zu seiner Haltung bezüglich einer möglichen Wiederholung äußern. „Das war ein tolles Event, gar keine Frage“, sagt er. Aus Verwaltungssicht sei es aber nicht optimal gelaufen. Die Strecke sei vom Veranstalter schlecht gesichert worden, die Schilder für die Sperrungen seien nicht früh genug aufgestellt worden. „Bei solchen Großveranstaltungen muss alles passen. Wir können froh sein, dass nichts passiert ist.“
Der Veranstalter will laut Sprecher Frederik Schmidt nun mit den Kommunen Feedbackgespräche führen. Danach werde entschieden, wie es 2019 weitergeht. „Mitte bis Ende November öffnen wir für die Radfahrer die Anmeldung für 2019“, sagt Schmidt. „Ziel ist es, bis dahin eine Strecke zu haben.“