Barsbüttel. Hamburg beginnt trotz Protesten aus Stormarn am 20. August mit den Bauarbeiten. Betroffene müssen acht Kilometer Umleitung hinnehmen.

Vom Montag, 20. August, an muss sich Barsbüttel auf erhebliche Verkehrsbehinderungen einstellen. Wie der Hamburger Senat jetzt mitteilte, erneuert der Landesbetrieb Straßen, Brücken und Gewässer vom 20. August bis zum Jahresende die Barsbütteler Straße zwischen Ratiborweg und Holsteiner Tor. Dabei wird die Fahrbahn stadteinwärts zur Einbahnstraße. Diese Lösung hatten zahlreiche Barsbütteler abgelehnt (wir berichteten). Doch die Abwägung aller Vor- und Nachteile habe zur Einbahnstraßen-Regelung geführt, sagte ein Sprecher der Wirtschaftsbehörde.

Für Verkehrsteilnehmer, die von Hamburg Richtung Barsbüttel fahren wollen, hat die Baumaßnahme beträchtliche Folgen. Sie müssen Umwege von mindestens acht Kilometern zurücklegen. Nach Senatsangaben wird Richtung Barsbüttel die Umleitung U 1 über die A 24 und die A 1 ausgeschildert. Neben der Fahrbahn werden auch die Gehwege saniert. Diese Arbeiten sollen bis Mitte 2019 dauern.

Das Bauvorhaben für die Barsbütteler Straße, auf der täglich rund 19.000 Autos und Lkw unterwegs sind, hatte eine Protestwelle ausgelöst. Im April verabschiedeten Gemeindeverteter eine Resolution mit der Forderung, dass Hamburg Änderungen vornimmt – ohne Erfolg. Auch die Initiative „Straßen Bewegung Barsbüttel“ (SBB) war mit ihrem Vorschlag eines anderen Verkehrskonzeptes gescheitert. Die Hamburger Wirtschafts- und Verkehrsbehörde prüfte zunächst ein Konzept der Initiative mit einer Ausweichstrecke über Nebenwege und Ampelschaltung auf der Barsbütteler Straße, um beidseitigen Verkehr zu ermöglichen. Es fand aber keine Zustimmung. Auch die Gemeinde hatte darum gebeten, auf die Einbahnstraße zu verzichten. „Der Kreis wurde am Verfahren nicht beteiligt“, sagte Stormarns Landrat Henning Görtz.

Nach Senatsangaben sind die vier Millionen Euro teuren Bauarbeiten notwendig, weil die Fahrbahnen sehr schlecht seien. Straßenraum und Nebenflächen entsprächen nicht mehr den Anforderungen. Außerdem sei der Bau einer Regenwasseranlage vorgesehen. „Bei der Planung für das gesamte Projekt wurde besonders darauf geachtet, die Bauzeit so kurz wie möglich zu halten“, sagte ein Sprecher der Wirtschaftsbehörde.