Barsbüttel. Sperrung der Hauptverkehrsader: Barsbütteler Initiative blitzt mit Vorschlag ab. Sie hatten der Hansestadt mit Klage gedroht.

Niederlage für die Initiative „Straßen Bewegung Barsbüttel“ (SBB): Sie ist mit ihrem Vorschlag eines anderen Verkehrskonzeptes bei der Sanierung der Barsbütteler Straße gescheitert. Dieses hatte die zuständige Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation in Hamburg zwar geprüft, hält aber an ihrem ursprünglichen Plan fest. „Das Konzept der Initiative ist zwar gut, behindert aber den Bauablauf. Die Arbeiten würden zwei Monate länger dauern und mit anderen Maßnahmen kollidieren“, sagte Behördensprecher Christian Füldner dem Abendblatt.

Wie berichtet, hatte sich der Straßen-Streit zwischen Barsbüttel und Hamburg in den vergangenen Monaten zugespitzt. Stormarner möchten nicht, dass die Hauptverkehrsader ab 20. August und bis Jahresende zur Einbahnstraße Richtung Hamburg wird. In dieser Zeit wird ein 720-Meter-Abschnitt auf dem Gebiet der Hansestadt bis zur Landesgrenze grunderneuert. Gegen die Sperrung gab es zahlreiche Proteste. Die Gemeindevertretung verabschiedete eine Resolution mit der Forderung, dass Hamburg Änderungen vornimmt. Das war genauso wenig erfolgreich wie Aktionen von CDU und Grünen. Auch das Intervenieren von Bürgervorsteher Peter Eckwerth (Wählergemeinschaft BfB) in einem Brief an Wirtschaftssenator Frank Horch (parteilos) half nicht.

Gruppe mit Gewerbetreibenden hatte Klage angedroht

Dieser brachte die Barsbütteler jüngst noch mehr auf die Palme, indem er eine neue Umleitungsstrecke präsentierte und das als Verbesserung verkaufen wollte. Die Route verläuft nicht wie ursprünglich angedacht über Oststeinbek, und Glinde, sondern über die Autobahn. Sie ist ausgeschildert. Dadurch reduziert sich der Umweg für Autofahrer von 20 auf rund acht Kilometer. Barsbütteler argumentierten, dass im Fall einer Straßensperrung ohnehin die meisten Fahrzeuge jene Ausweichstrecke nutzten – auch ohne Schilder.

Die Initiative, in der sich auch rund 25 Gewerbetreibende zusammengeschlossen haben, möchte, dass Autos während der Sanierung auf Nebenwegen der Barsbütteler Straße fahren. Auf dem 150 Meter langen Reststück der Hauptstraße nach Osten, das saniert werden muss, soll die Installation einer Ampel beidseitigen Verkehr ermöglichen. Nach einem Treffen vor Ort mit der SBB versprach Staatsrat Torsten Sevecke, dieses Konzept noch einmal unter die Lupe zu nehmen. Jetzt ist es abgelehnt. „Die Ausweichstrecke über die Autobahn ist leistungsfähiger als eine durch ein Wohngebiet“, sagt Christian Füldner. Die Barsbütteler Initiative hatte Hamburg mit Klage gedroht und berät jetzt über die weitere Vorgehensweise.