Ahrensburg. Lösung für Hort-Problem lässt weiter auf sich warten. Ministerium lehnt in einer schriftlichen Antwort auf Brandbrief Forderungen ab.

Der Elternbeirat der Grundschule Am Aalfang und die Elternvertreter der benachbarten Kita haben eine Antwort auf ihren Brandbrief an das Sozialministerium in Kiel erhalten – und sind darüber enttäuscht. Denn Thorsten Wilke, Leiter des Referats Kindertagesbetreuung, lehnt in dem zweiseitigen Brief die Forderung der Ahrensburger Eltern ab, das Fachkräftegebot für Horte temporär außer Kraft zu setzen. Dutzende Mütter und Väter ohne Hortplatz-Zusage für das kommende Schuljahr ab August hatten die Hoffnung, mit dieser Maßnahme kurzfristig noch Betreuungspersonal für ihre Kinder zu finden. Denn an den benötigten Erziehern mangelt es.

„Grundsätzlich ist dies durch die bundesgesetzlichen Vorschriften nicht möglich und wäre zudem auch nicht der Ansatz, den wir als für Kinder- und Jugendhilfe zuständiges Ministerium verfolgen“, heißt es in dem Schreiben, das dem Abendblatt vorliegt. Und weiter: „Ich bitte um Verständnis, dass konkrete Ausnahmeregelungen für die Situation in Ahrensburg auf Grundlage der landesweit gültigen Rechtsvorschriften nicht geschaffen werden können. Eine landesweit deutliche Absenkung der Qualitätsstandards wäre die Folge. Die wollen wir gerade nicht.“

Kinder sollen qualitativ hochwertig betreut werden

Das sei auch nicht das Ziel der Eltern, sagt Franziska Janz vom Vorstand des Elternbeirates. „Natürlich sollen unsere Kinder qualitativ hochwertig betreut werden. Aber es spricht doch nichts dagegen, wenn die Erzieher von Zusatzkräften unterstützt werden, zum Beispiel bei der Hausaufgabenbetreuung.“ Um die Erzieher nicht abzuwerten und zu demotivieren, könne es doch Unterschiede bei der Bezahlung geben, schlägt sie vor. „Die Antwort des Ministeriums hilft uns nicht weiter, denn sie löst unser akutes Problem nicht.“

Die Ahrensburger Eltern wollen trotzdem weiterkämpfen. Denn sie haben den Eindruck, dass ihnen die Berichte im Abendblatt mehr Gehör in Kiel verschafft haben. „Am Telefon hat mir der Referatsleiter zugesichert, er werde alles tun, um uns zu unterstützen“, sagt Franziska Janz. Das gebe ihr Hoffnung.

Wie die Hilfe aussehen wird, ist allerdings noch unklar. „Wir werden jetzt überlegen müssen, wie es weitergeht“, sagt sie. Denn bis zum Schulbeginn im August bleibt den Ahrensburgern nicht mehr viel Zeit.