Lütjensee. Der Bedarf an Kita- und Krippenplätzen ist größer als das bisherige Angebot. Das hat die Gemeinde ermittelt. Nun wird nachgerüstet.

Das Thema Raumnot bei der Betreuung von Kindern hat die letzte Sitzung der Mitglieder des Sozial- und Kulturausschusses in Lütjensee vor der Kommunalwahl beherrscht. Denn es fehlen – wie in vielen anderen Stormarner Städten und Gemeinden – Krippen- und Kitaplätze.

Der Ausschussvorsitzende Patrick Marsian (SPD) erklärte die aktuelle Situation mit diesen Worten: „Unsere Gemeinde wächst und wächst. Und die Zahl der Geburten nimmt erfreulicherweise immer mehr zu. Deswegen haben wir bei der jüngsten Sitzung beschlossen, den Bedarf an Kinderbetreuung zu überprüfen.“ Das Ergebnis: Die bisherigen Krippen- und Kitaplätze werden künftig nicht ausreichen.

Also besteht dringender Handlungsbedarf in der Gemeinde. Bürgermeisterin Ulrike Stentzler (CDU) sagte: „Lütjensee bietet derzeit 35 Krippenplätze an. Nach unserer neuen Berechnung werden aber 52 solcher Plätze benötigt.“ Im Elementarbereich, der Betreuung der drei- bis sechsjährigen Kinder, gibt es momentan 105 Plätze in Lütjensee. Laut Bedarfsermittlung, bei der mit durchschnittlich 45 Geburten pro Jahr kalkuliert wurde, werden aber 158 Plätze gebraucht. Woher also die fehlenden Plätze nehmen?

Neue Plätze sollen durch Um- und Anbauten entstehen

Ursprünglich hatten sich die Gemeindevertreter eine Waldkindergartengruppe für 15 Kinder ausgesprochen. Doch dieser Beschluss wurde nun zurückgenommen. „Es ist effektiver, die Kita Lütje Lüüd um zwei Elementargruppen zu erweitern, sodass 40 Betreuungsplätze entstehen, anstatt eine kleine Gruppe in einem Bauwagen unterzubringen“, sagte Marsian. Ein weiterer Gedanke der Kommunalpolitiker sei der, dass an der Kita Möhlenstedt ebenfalls eine Krippenbetreuung durch einen Um- und Anbau angeboten werde. Zwei Krippengruppen sollen entstehen. Laut Bürgermeisterin Stentzler gibt es bereits Gespräche mit den Trägern.

Doch auch wenn bestehende Kindergärten erweitert werden, kommt die Gemeinde nicht darum herum, eine weitere Kita zu bauen. Deswegen sollen mögliche Standorte zeitnah geprüft werden. Das Ziel in Sachen Kinderbetreuung steht also fest: Schon im kommenden Jahr will Lütjensee neue Räume zur Nutzung freigeben.