Glinde. Auf dem Areal Altes Gleisdreieck im Zentrum der Stadt werden jetzt Bäume gefällt. Demnächst entstehen dort 119 neue Einheiten.
Am Dienstag war der orangefarbene Bagger auf dem Areal Altes Gleisdreieck im Glinder Zentrum schon früh im Einsatz. Eine Fachfirma fällt dort noch bis Ende des Monats zahlreiche Bäume und schafft damit die Voraussetzungen für die Bebauung des 2,1 Hektar großen Geländes mit 89 Wohnungen, davon 62 öffentlich gefördert, und 30 Reihenhäusern.
„Wir sind froh, dass es endlich losgeht“, sagt Hartmut Thede, Leiter der Projektentwicklung beim Investor Semmelhaack. Das Unternehmen mit Sitz in Elmshorn hatte bereits vor vier Jahren erste Pläne präsentiert mit dem Ziel, die Fläche bis 2016 zu bebauen. Ursprünglich waren 153 Wohnungen mit 60-prozentigem öffentlich geförderten Anteil vorgesehen. Von Glinder Politikern gab es keinen Widerstand, weil die Nachfrage nach bezahlbarem Wohnraum groß ist und auf der Warteliste der Verwaltung für Sozialwohnungen rund 300 Personen stehen.
Bürgerinitiative beschwert sich bei der Kommuanlaufsicht
Allerdings machte eine Bürgerinitiative mobil. Sie wollte das Waldstück erhalten und führte 2015 Beschwerde bei der Kommunalaufsicht. Ihr Vorwurf: Die Stadt hat ein 12.405 Quadratmeter großes Grundstück auf dem Areal unter Marktwert an den Investor verkauft. Der musste tatsächlich nachzahlen, machte aber klar, dass das Projekt in dieser Form für ihn nicht wirtschaftlich ist.
Um Semmelhaacks Absprung zu vermeiden, machten die Kommunalpolitiker Zugeständnisse und segneten einen Bebauungsplan mit weniger Sozialwohnungen als angedacht ab. Die 30 Reihenhäuser werden auch vermietet. Das Investitionsvolumen beläuft sich auf rund 28 Millionen Euro.
Gebäude sollen Ende 2019 fertig sein
Nachdem die Bäume gefällt sind, wird noch jede Menge Boden abtransportiert. Laut Hartmut Thede sollen die Gebäude ab August oder September gebaut werden und Ende 2019 fertiggestellt sein. Semmelhaacks Projektentwicklungschef sagt: „Unsere Warteliste wird immer länger, wir haben jetzt schon 170 Registrierungen.“
Zuletzt hatte die Bürgerinitiative versucht, den Beginn der Arbeiten zu stoppen und ein Normenkontrollverfahren auf den Weg gebracht, das sich gegen den Bebauungsplan richtet. Das zuständige Oberverwaltungsgericht Schleswig wies einen Eilantrag ab.