Was kommt in diesem Jahr auf Sie zu? Was sind die großen Projekte vor Ihrer Haustür? Das Hamburger Abendblatt gibt einen Überblick.

Die Stadt Bargteheide ist in Bewegung und hat dabei den Blick fest Richtung Zukunft gerichtet. Das zeigt sich auch an den Themen, die in der Region für 2018 anstehen. Neben den Planungen für ein Stadtentwicklungskonzept sind vor allem Projekte in den Bereichen Schule und Sport im Fokus. „Wir haben 2017 viel erreicht“, sagt Bürgermeisterin Birte Kruse-Gobrecht. „Wir dürfen weiterhin nicht nur in Insellösungen denken, sondern müssen mit Augenmaß schauen, was leistbar ist, und diese Projekte auf einen guten Weg bringen.“


1 Verwaltung der Stadt soll umstrukturiert werden
Die Stadtverwaltung will sich neu und zukunftsorientiert aufstellen. Aus den bisherigen vier Abteilungen werden fünf Fachbereiche gebildet. Neu hinzu kommt die Stabsstelle Bau und Liegenschaften. Damit entfällt die Position des Büroleitenden Beamten. Zusätzlich werden acht Stellen geschaffen. Die Personalkosten steigen damit um 7,6 Prozent auf 7,4 Millionen Euro.


2 Sanierung des Sportzentrums wird geplant

Die Ergebnisse der Sportstättenbedarfsplanung liegen vor und werden in den Ausschüssen beraten. Für 2018 sind 50.000 Euro für die Vorplanung der Sanierung des Sportzentrums vorgesehen. Für die baulichen Umsetzungen in 2019 wird mit 800.000 Euro kalkuliert.


3 Schulhof am Schulzentrum soll umgestaltet werden

Der Schulhof des Kopernikus-Gymnasiums soll neu gestaltet werden. Schulelternbeirat, Schüler und Lehrer hatten gemeinsam Entwürfe für die Umgestaltung entwickelt. Für die weitere Planung stehen 100.000 Euro zur Verfügung. Ein Landschaftsarchitekt hat die Gesamtkosten mit 1,1 Millionen Euro berechnet. Angeregt wurde ein Gesamtkonzept, das auch die umliegenden Schulen berücksichtigt.


4 Kita Am Mühlentor: Sanierung oder Neubau
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Lohnt sich eine Sanierung der Kindertagesstätte Am Mühlentor oder wird doch neu gebaut? Ein Detailgutachten soll Klarheit bringen. Ein Neubau würde rund 3,2 Millionen Euro kosten.


5 Bau der Feuerwehrwache steht auf dem Prüfstand

Die Planungen für den Bau einer neuen Feuerwehrwache ziehen sich hin. Zuletzt hatte der historische Knick, der das geplante Grundstück an der Bahnhofstraße teilt, für Diskussion gesorgt. Es wird geprüft, ob dieser entfernt werden darf, ebenso wie weitere Alternativstandorte. Die 300.000 Euro Planungskosten sind im Haushalt 2018 mit einem Sperrvermerk versehen.


6 Dritter Teilabschnitt der Westumgehung wird geplant

Die Planfeststellungsunterlagen für den dritten Teil der Westumgehung – das innerörtliche Verbindungsstück – liegen beim Landesbetrieb Straßenbau und Verkehr in Schleswig-Holstein. Wann das Verfahren eingeleitet wird, ist nicht absehbar. Mit einem Baubeginn ist nicht vor 2020 zu rechnen.


7 Inklusions-Wohnprojekt BornIng: Bauleitverfahren wird fortgesetzt

Der Ausschuss Planung und Verkehr hat entschieden, dass die Anbindung für das Inklusions-Wohnprojekt BornIng über die Gemeindestraßen Lohe, Nelkenweg und Am Bornberg führen soll. Das Bauleitverfahren wird fortgesetzt.


8 Die Carl-Orff-Schule wird erweitert

Die Grundschule wird durch Container in Modulbauweise ausgebaut. Baubeginn ist für das Frühjahr geplant. Zusätzlich soll der Bolzplatz in ein Kunststoff-Feld umgewandelt werden. Kosten: 95.000 Euro.


9 Nahwärmenetz für Freibad und Eckhorst-Gymnasium

Die Ausschreibung für ein Nahwärmenetz, das das Freibad und das Gymnasium Eckhorst versorgen soll, beginnt. 500.000 Euro sind im Haushalt dafür angemeldet.


10 Bargfeld-Stegen bekommt eine neue Ortsmitte

Der Bau des neuen Feuerwehrgerätehauses in Bargfeld-Stegen ist in vollem Gange. Im September soll die bis dahin neu gestaltete Ortsmitte (rund 700.000 Euro Kosten) eingeweiht werden.


11 Delingsdorf plant keine größeren Investitionen

Begonnene Maßnahmen wie das Gemeindeentwicklungskonzept sowie der Bau von 50 Wohnungen eines privaten Investors sollen in Delingsdorf abgeschlossen werden. Größere Investitionen sind nicht vorgesehen.


12 Elmenhorst plant neue Feuerwehrwache

Großes Thema für Elmenhorst ist die Planung zur Feuerwehrwache. Sanierung oder Neubau – darüber wird in der Gemeindevertretung heftig diskutiert.


13 Hammoor: Auf welcher Trasse wird der Ort umfahren?

Im ersten Halbjahr wird mit der Festlegung einer Trasse für die Ortsumgehung Hammoor durch den Landesbetrieb Straßenbau und Verkehr gerechnet. Erst dann kann ein Planfeststellungsverfahren eingeleitet werden. Wie es mit dem Autohof weitergeht, hängt von der Regionalplanung zur Windkraft ab.


14 Jersbek entwickelt ein Konzept für die Zukunft der Gemeinde

Der Umbau der Feuerwache in Jersbek (Kosten: 450.000 Euro) wird fortgesetzt. Außerdem erarbeitet die Gemeinde ein Konzept, wohin sie sich in Zukunft entwickeln will.


15 Nienwohld will bezahlbaren Wohnraum schaffen

Bezahlbarer Wohnraum gerade für jüngere Nienwohlder steht auf der Jahresplanung. Dafür baut die Gemeinde ein Mietshaus. Kosten: etwa 600.000 Euro.


16 Die Kirche in Todendorf wird abgerissen

Der Abriss der Kirche in Todendorf ist beschlossene Sache. Ebenso der Neubau der Feuerwache, der mit 1,5 Millionen Euro veranschlagt ist. Für 30.000 Euro soll ein Skater-Platz entstehen.


17 Tremsbüttel will einen Pendlerparkplatz bauen

An der Bahn-Haltestelle Kupfermühle soll ein Pendlerparkplatz entstehen. Im Zuge des Ausbaus der Hauptstraße K 12 verlegt die Gemeinde neue Rohre zur Regenentwässerung. Die Straßenlaternen werden auf LED umgerüstet.

Das sagen Bargteheider und Bürger aus dem Amt Bargteheide-Land:

„Stadt für alle“

Bianca Walter wohnt seit 24 Jahren in Bargteheide
Bianca Walter wohnt seit 24 Jahren in Bargteheide © HA | Christina Schlie

Bianca Walter (52) lebt seit 24 Jahren mit ihrer Familie in Bargteheide. „Es war das viele Grün und das Kleinstadtflair, was uns sofort begeistert hat“, sagt die Mutter zweier Töchter. Ihr Wunsch ist es, dass genau dieser Eindruck auch für die nächsten Generationen erhalten bleibt. Seit knapp zwei Jahren engagiert sich Bianca Walter in der Bürgerinitiative „Basta“. Diese setzt sich für den Erhalt des Hochzeits- und Krähenwaldes ein. „Bargteheide muss eine Stadt für alle Menschen bleiben – Jung und Alt, Fußgänger, Radfahrer und Autofahrer. Häufig entsteht der Eindruck, dass die Politik zu übereilt Entscheidungen trifft“, sagt Bianca Walter.

Sie wünsche sich daher ein langfristiges Stadtentwicklungskonzept, das alle Bürger mitnimmt und die Zukunft im Blick behält. Sie sagt: „Ist ein alter Baum erst einmal gefällt, lässt sich das nicht mehr rückgängig machen, auch wenn man später einsieht, dass die Entscheidung falsch war.“

„Aktive Senioren“

Reiner Ottersbach ist Vorsitzender des Bargteheider Seniorenbeirates
Reiner Ottersbach ist Vorsitzender des Bargteheider Seniorenbeirates © HA | Christina Schlie

Für Reiner Ottersbach (78), Vorsitzender des Bargeheider Seniorenbeirates ist Gesundheit das höchste Gut. „Im Seniorenbeirat ist das immer ein wichtiges Thema, doch es betrifft alle Menschen“, sagt der engagierte Rentner. Er wünscht sich, dass auch 2018 das umfangreiche Angebot für Senioren erhalten bleibt. Runde Geburtstage, Spaziergänge, Bustouren, Vorsorgeberatungen, Seniorenkino und Radausflüge stehen dort regelmäßig auf dem Programm.

Neu hinzugekommen ist im vergangenen Jahr der literarische Lesekreis. Am 23. Januar findet das traditionelle Seniorenfrühstück mit der Bürgermeisterin statt. „Das kommt immer sehr gut an. Aber es gibt auch viel zu organisieren“, sagt Ottersbach und betont, dass „all die Veranstaltungen nur durch die vielen helfenden Hände“ möglich werden. Er wünscht sich für die Zukunft, dass sich möglichst viele der 4450 Senioren Bargteheides in das aktive Leben mit einbringen.

„Bürger gestalten“

Kathrin Geschke ist seit 100 Tagen die neue Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Bargteheide
Kathrin Geschke ist seit 100 Tagen die neue Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Bargteheide © HA | Christina Schlie

Kathrin Geschke (42) ist seit 100 Tagen die neue Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Bargteheide. „Ich habe mich auf den Weg gemacht, um mit möglichst vielen Menschen ins Gespräch zu kommen“, sagt sie. Sie will an gewachsene Strukturen anknüpfen aber auch eigene Akzente setzen. Als vordergründige Projekte für 2018 sieht sie eine gleichberechtigte Teilhabe und Partizipation von Frauen und Männern innerhalb der Stadtverwaltung sowie die verbesserte Vereinbarung von Familie und Beruf.

Auch die Sensibilisierung für frauenspezifische Problemlagen wie das Thema Gewalt an Frauen liegt ihr am Herzen. Aktuell ist sie dabei, die Fotoaktion „Gewaltfrei Leben in Bargteheide“ zu gestalten. Dazu hat sie bereits engagierte Menschen fotografiert und nach ihrem Statement befragt. Sie sagt: „Diese bürgernahe Aktion zeigt deutlich, dass Bargteheider ihre Anliegen mitgestalten wollen.“ Die Ausstellung ist für Ende März im Rathaus geplant.

Das wurde aus den Projekten der Agenda 2017:

Pünktlich zum Schuljahresbeginn wurde der 1800 Quadratmeter große Anbau der Dietrich-Bonhoeffer-Gemeinschaftsschule (DBS) eingeweiht. In dem knapp 4,3 Millionen Euro teuren Gebäude ist die neue gymnasiale Oberstufe der Schule untergebracht.

Das Kleine Theater wurde umfassend saniert und modernisiert und erstrahlt auch von außen in neuem Glanz. Die Volkshochschule hat ihre neue Zweigstelle am Gymnasium Eckhorst eröffnet und die Zufahrt über die Straße Lohe zum Baugebiet für inklusives Wohnen BornInk ist beschlossen.

Das Amt Bargteheide-Land hat für 300.000 Euro den Kindergarten Eckhorst saniert. Die Kirche als Träger hat sich finanziell und durch Eigenarbeit daran beteiligt. Außerdem hat das Amt das Trinkwassernetz im Bereich Herrenholz Tremsbüttel für 300.000 Euro erweitert. Die Planungen für die neue Flüchtlings- und Obdachlosenunterkunft sind fertig. Investitionsvolumen circa 1,8 Millionen Euro. Baubeginn ist für Januar 2018 geplant.

In Bargfeld-Stegen hat sich viel getan. Der Bau der neuen Feuerwehrwache liegt im Zeitplan und das Ortsentwicklungskonzept ist beschlossen. Seit Juni können die Bürger auch wieder im Ort einkaufen, denn der Supermarkt hat eröffnet. Der Umbau der Festwiese in Nienwohld ist abgeschlossen. Das Kirchengrundstück in Todendorf ist verkauft, dort entsteht die neue Feuerwache. Die Kirche wird 2018 abgerissen.

In Jersbek ist die 1,2 Millionen Euro teure Erweiterung des Gemeindezentrums abgeschlossen. Die Straßen- und Kanalsanierung sowie der Ausbau des Breitbandnetzes haben begonnen. Kostenrahmen: 230.000 Euro.