Bargteheide. Der Haushaltsentwurf weist ein Minus von 7,1 Millionen Euro aus. 2018 geht es noch ohne eine Kreditaufnahme. 2019 aber nicht mehr.
Der Haushaltsentwurf der Stadt Bargteheide weist für 2018 ein Minus von 7,1 Millionen Euro aus. Trotzdem kommt die Stadt auch im kommenden Jahr ohne Kreditaufnahme aus. „Noch“, sagt Kämmerer Joachim Teschke und zeichnet ein düsteres Szenario. „Die Rücklagen sind aufgebraucht. 2019 müssen Kredite in Höhe von 13,5 Millionen Euro aufgenommen werden.“
Auch in den darauffolgenden Jahren muss die Stadt weiter Schulden machen, will sie an aktuellen Planungen festhalten. 2020 sind es 4,5 Millionen Euro, 2021 nochmals 2,5 Millionen. Ob das so sein soll, darüber entscheiden die Stadtvertreter bei ihrer nächsten Sitzung am Freitag. „Einen so hoch verschuldeten Haushalt wird keine Aufsichtsbehörde genehmigen“, warnt Teschke.
Eines der größten Bauprojekte: die neue Feuerwache
Dass Bargteheide im elften Jahr schuldenfrei bleibt, liegt allein an dem Verkauf der Regenwassernetze an die Abwassergesellschaft in diesem Jahr. „Das ist eine einmalige Einnahme. Seit Jahren gibt die Stadt mehr Geld aus als sie einnimmt“, so der Kämmerer. Immer wieder hatte Teschke vor dieser Situation gewarnt. Er sagt: „Nun sind alle Ressourcen aufgebraucht.“ Die Devise laute: „Priorisieren und sparen“, sagt Bürgermeisterin Birte Kruse-Gobrecht. Sie habe bereits frühzeitig den Dialog mit der Politik gesucht. „Wir müssen jetzt gemeinschaftlich sehen, welche Projekte vorrangig umgesetzt werden sollen“, sagt Kruse-Gobrecht. Es sei nicht zu verantworten, die nächsten Generationen finanziell so stark zu belasten. Trotz der brisanten Lage sieht der Entwurf keine Kostensteigerung bei der Kinderbetreuung vor. „Schuldenfreiheit ist ein Gut, das viel Gestaltungsspielraum für eine Stadt bedeutet“, sagt der Kämmerer.
Eines der größten geplanten Projekte ist der Bau der neuen Feuerwehrwache. Dafür sind in den Haushalten bis zum Jahr 2021 rund 6,8 Millionen Euro Baukosten und 1,7 Millionen an Planungskosten einkalkuliert. Woran letztendlich gespart wird, entscheidet die Politik wohl erst nach der Kommunalwahl am 6. Mai 2018.
Sitzung der Stadtvertreter Freitag, 8. Dezember, 18 Uhr im Stadthaus, Am Markt 4.