Ahrensburg. Umweltausschuss stimmt nach jahrelanger Diskussion für den Weg durch das Ahrensburger Tunneltal. Brücke könnte Anfang 2019 fertig sein.
Viele Jahre wurde über sie in der Kommunalpolitik diskutiert und gestritten, wurden Entwürfe geprüft, verworfen und Entscheidungen vertagt: die neue Moorwanderwegbrücke durch das Ahrensburger Tunneltal. Nun ist ein erster Durchbruch bei dem Bauprojekt gelungen. Der Ahrensburger Umweltausschuss hat dem Entwurf einer neuen Brücke zugestimmt. Der Beschluss wurde fast einstimmig gefasst bei einer Gegenstimme und einer Enthaltung seitens der beiden SPD-Ausschussmitglieder.
Die bestehende Holzbrücke ist mehr als 30 Jahre alt
Der Neubau der Moorwanderwegbrücke kommt durch die Entscheidung des Ausschusses einen entscheidenden Schritt voran, nachdem die ersten Planungen für eine neue Brücke schon vor rund sieben Jahren begonnen haben. Dabei war und ist eigentlich unstrittig, dass die Moorwanderwegbrücke dringend erneuert werden muss – und in der sehenswerten Landschaft des Naturschutzgebietes Tunneltal als Ahrensburger Besonderheit auch erhalten werden soll. Die mehr als 30 Jahre alte Holzkonstruktion, die 320 Meter durch die Vegetation des Moores nahe dem U-Bahnhof Ahrensburg-West und der Burg Arnesvelde verläuft, ist seit Langem so marode, dass sie trotz Ausbesserungsarbeiten nur noch eingeschränkt benutzbar ist.
Dennoch wurde das Projekt seit Jahren von einem Finanzhaushalt der Stadt zum nächsten geschoben – Politik und Verwaltung debattierten und stritten über das Aussehen einer neuen Brücke und vor allem über deren Kosten. So wurden Entwürfe von Architekten als zu teuer und wegen der Konsequenzen für die Natur verworfen.
Eine Stimme gegen den Neubau-Entwurf
Auch der nun favorisierte Entwurf der Hamburger Firma Buero51 wurde im Mai dieses Jahres an die Planer zurückverwiesen mit der Bitte, die damals veranschlagten Kosten in Höhe von rund 942.000 Euro zu senken. Daraufhin wurde eine überarbeitete Planung mit Kosten von 891.000 Euro vorgelegt. Dennoch vertagte der Umweltausschuss auf seiner Oktobersitzung die Entscheidung über die Entwurfsplanung erneut, weil die Vorsitzende Marleen Möller (SPD) angesichts der Kosten noch Beratungsbedarf in ihrer Fraktion sah.
Auf der jüngsten Sitzung des Ausschusses stimmte Marleen Möller dann wegen der Kosten als einzige gegen den Neubau-Entwurf. „Meine Priorität ist nicht eine Brücke, die so teuer ist“, sagte die Stadtverordnete. „Es gibt wichtigere Baustellen in Ahrensburg, für die Geld ausgegeben werden sollte.“
Fördermittel von der EU werden beantragt
Auch CDU und FDP machten deutlich, dass sie angesichts der nunmehr eingeplanten Kosten von rund 891.000 Euro dem Neubau nicht aus voller Überzeugung zustimmen. „Wir sind nicht ganz zufrieden mit dem Entwurf und hätten uns das anders gewünscht, wollen die Planung aber nicht noch länger aufhalten“, sagte CDU-Ausschussmitglied Toufic Schilling. Auf Vorschlag der FDP wurde der Beschlussvorschlag der Verwaltung daher um den Punkt ergänzt, dass im nun anstehenden Ausschreibungsverfahren für den Neubau auch Nebenangebote zugelassen sind. Dahinter steht die Hoffnung, dass Baufirmen noch andere, kostengünstigere Angebote einreichen. Diese dürften sich aber nur im Detail von der jetzt beschlossenen Konstruktion unterscheiden.
Die Grünen entgegneten auf die Kritik an den Kosten, dass für das Projekt Fördermittel bei der Europäischen Union beantragt werden. „Wenn wir die bekommen, zahlt die Stadt nur rund 445.000 Euro“, sagte der Stadtverordnete Christian Schmidt.
Schwimmkörper tragen die neue Brücke aus Eichenholz
Der nun beschlossene Brücken-Entwurf sieht eine Schwimmbrücke vor, die an beiden Enden befestigt ist und in ihrem gesamten verschwenkten Verlauf von 320 Metern durch Schwimmkörper stabilisiert wird. Die Brücke besteht aus Eichenholz-Segmenten mit 90 Zentimeter hohem Geländer. Jedes Segment wird durch Schwimmkörper aus Edelstahlblech getragen.
Mit dem Beschluss kann die Stadtverwaltung nun die Bauarbeiten ausschreiben, die nötigen Genehmigungen für das Projekt einholen und den Fördermittelantrag stellen. Dies wird noch einige Zeit benötigen. Gibt es keine weiteren Verzögerungen, ist geplant, im August nächsten Jahres mit dem Abriss der jetzigen maroden Brücke in Handarbeit zu beginnen. Der folgende Neubau soll im Februar 2019 fertig sein. Frühestens dann könnte die neue Moorwanderwegbrücke begehbar sein.