Bad Oldesloe. Wartezeit beendet: Politiker beschließen nach 44 Jahren den Bebauungsplan für das Projekt „Claudiussee“. Immer wieder neue Auflagen.

Die Oldesloer Stadtverordneten haben den Bebauungsplan für das Wohngebiet „Claudiussee“ beschlossen. Damit finden die Planungen nach Jahrzehnten ein Ende. Der Weg für die Erschließung ist frei.

Die ersten Gespräche über ein neues Wohngebiet auf der großen Brachfläche zwischen dem Pölitzer Weg und der Bahnlinie gab es 1973. Jetzt, 44 Jahre später, ist der B-Plan aufgestellt worden. Immer wieder mussten die Planer neue Auflagen erfüllen. „Wie hier mit den Investoren umgesprungen wurde, ist erschreckend und ein trauriges Kapitel“, sagt Bauausschussvorsitzende Maria Herrmann (SPD). Die Schuld habe aber nicht immer bei der Verwaltung gelegen. Viele der Auflagen und der immer neuen Forderungen nach Untersuchungen und Gutachten kamen von Landesbehörden.

Auf 4,5 Hektar sollen 67 Grundstücke erschlossen werden

Die eigens für die Erschließung und Vermarktung gegründete Grundstücksgesellschaft Claudiussee mbH feierte im vergangenen Jahr ihr 15-jähriges Bestehen. Richtig konkret wurde es erst vor acht Jahren. „In dieser Zeit hat sich die Einwohnerzahl in unserer Partnerstadt Beer Yaacov mehr als verdreifacht“, sagt Hartmut Jokisch (Bündnis 90/Die Grünen). Hier sei gerade mal die Planung abgeschlossen worden und keine einzige neue Wohnung entstanden. „Wenn das in diesem Land so weitergeht, werden wir irgendwann an der ganzen Bürokratie ersticken“, sagt Jokisch. In diesem Fall hätte die Lokalpolitik sogar Hand in Hand gearbeitet und die Planungen so schnell wie möglich vorangetrieben.

In der neuen Nachbarschaft „Claudiussee“ sollen auf 4,5 Hektar 67 Grundstücke für Einzel-, Doppel- und Reihenhäuser erschlossen werden. Laut Investor soll der Bau der Infrastruktur bereits in diesem Jahr beginnen, die Erschließung Mitte nächsten Jahres abgeschlossen sein. Das angrenzende Naturschutzgebiet, der neu entstehende Claudiussee und die großzügigen Grünanlagen sollen über weitläufige Fußwege erschlossen werden und einmal besonders naturnahes Wohnen in Stadtnähe bieten.

Uwe Rädisch (CDU) lobte trotz des epischen Planungszeitraumes die Zusammenarbeit: „Hier haben alle an einem Strang gezogen. Ich würde mir wünschen, dass das auch mal bei anderen Themen funktioniert.“