Ahrensburg. Zeit der Ungewissheit ist vorbei: Der neue Kirchengemeinderat nimmt den Antrag zurück. Seit vier Jahren kämpft der Förderverein.

Die St. Johanneskirche in der Ahrensburger Rudolf-Kinau-Straße wird nicht entwidmet. Das hat der Kirchengemeinderat in nicht-öffentlicher Sitzung beschlossen, wie Sprecher Florian Lemberg mitteilte. „Vor vier Jahren hatte sich das Vorgängergremium aus Kostengründen dazu entschlossen, einen Antrag auf Entwidmung zu stellen“, so der Sprecher. „Der ist jedoch nicht weiter verfolgt worden, weil sich ein Förderverein gründete, der fortan einen Teil der Aufwendungen übernommen hat“, sagt Lemberg. Für den Vorsitzenden des Vereins, Klaus Tuch, ist nun endlich die Zeit der Ungewissheit vorbei. „Dafür haben wir seit 2013 gekämpft“, sagt er auf Abendblatt-Nachfrage. Der Verein habe befürchtet, dass das Verfahren zur Entwidmung längst in Gang gesetzt worden sei.

Der Förderverein trägt die Unterhaltskosten

Unterdessen ist die Finanzierung des Gotteshauses vorerst gesichert: Eine zwischen Kirchengemeinde und Verein geschlossene Finanzierungs- und Nutzungsvereinbarung laufe noch bis Ende 2019 weiter, so Tuch. Sie besagt, dass der Verein für den Unterhalt der Kirche aufkommt und die Gemeinde dafür drei Gottesdienste im Monat anbietet. Das Geld aufbringen könne der Verein jedoch nur durch viel ehrenamtliches Engagement, Mitgliedsbeiträge, Spenden und den Erlös von Benefiz-Veranstaltungen, erklärt der Vorsitzende.

Auch wenn der Beschluss, den Antrag auf Entwidmung zurückzunehmen, die Situation entspanne, blieben Probleme: „Wir haben außerhalb der Kirche keine Räume“, sagt Tuch. Gemeindezentrum und Pastorat seien an den Verein Heimat verkauft worden, der dort Flüchtlinge untergebracht habe.

Sechs Kirchengemeinderatsmitglieder im Förderverein

Möglich gemacht hat die Entscheidung der seit Jahresanfang amtierende Kirchengemeinderat. Sechs seiner 18 Mitglieder gehören auch dem Förderverein St. Johannes an. Zuvor leitete ein vom Kirchenkreis Hamburg-Ost eingesetzten Beauftragtengremium die Geschicke der evangelisch-lutherischen Gemeinde in Ahrensburg, da das Vorgängergremium wegen des Rücktritts zahlreicher Mitglieder nicht mehr beschlussfähig war.