Ahrensburg. Die Metropolregion Hamburg beschließt die Machbarkeitsstudie. Die Strecke für Radfahrer könnte zum U-Bahnhof Volksdorf führen.
Der nächste Schritt zur Schnellstrecke für Radfahrer von Ahrensburg nach Hamburg ist gemacht. Der 8,5 Kilometer lange Korridor ist einer von acht in der Metropolregion Hamburg (MRH), für die Fachleute jetzt Machbarkeitsstudien erstellen. Die MRH – ein Zusammenschluss von Verwaltungen und Verbänden im Norden – zahlt knapp eine Million Euro für die Untersuchung von zusammen 274,5 Kilometer langen Radschnellwegen. Die Stadt Ahrensburg und der Kreis Stormarn beteiligen sich jeweils mit bis zu 15.000 Euro.
„Wenn wir einen Beitrag zu sauberer Luft und weniger Staus leisten wollen, führt auch am Fahrrad kein Weg vorbei“, sagt Andreas Rieckhof (SPD), Hamburgs Verkehrs-Staatsrat und Vorsitzender des Regionsrats der Metropolregion. „Dafür brauchen Pendler gute Verkehrswege.“ Die Studien werden jetzt unter Federführung des Kreises Pinneberg europaweit ausgeschrieben. Ergebnisse sollen bis August 2020 vorliegen. Darin geht es auch um konkrete Trassen und die Baufinanzierung. Die Route ab Ahrensburg ist die einzige auf Stormarner Gebiet. Kommunalpolitik und Verwaltung der Schlossstadt haben sich bereits mit einem Anschluss ans Hamburger Radwegenetz beschäftigt. Vom U-Bahnhof Volksdorf führt die 19,6 Kilometer lange Veloroute 6 in die Innenstadt bis zum Rathaus. Denkbar wäre eine Verbindung über den Wulfsdorfer Weg (die unbefestigte Straße beim Kleingartenverein ist für Autos seit Jahren Sackgasse) und den Bornkampsweg im Stadtteil Wulfsdorf. Radschnellwege sind bis zu vier Meter breit, durchgängig asphaltiert und kreuzen so wenig Straßen wie möglich. Die Radfahrer sollen auf den Strecken möglichst immer Vorfahrt haben. Eine gute Beleuchtung und ein zuverlässiger Winterdienst garantieren, dass die Wege ganzjährig zu nutzen sind. Das Durchschnittstempo würde von jetzt 15 auf 20 Kilometer pro Stunde steigen.
Großraum Hamburg: Rund 500.000 Berufs- und Schulpendler
Die komfortablen Routen sollen möglichst viele Menschen zum Umsteigen vom Auto aufs Rad bewegen. Täglich sind im Großraum Hamburg rund 500.000 Berufs- und Schulpendler unterwegs – oder auch nicht, denn sie stehen häufig im Stau. Ein wichtiges Kriterium für neue Radschnellwege ist neben der Verbindung zu Velorouten der Anschluss ans Bahnnetz. Ein Kilometer kostet bei kompletter Neuanlage schätzungsweise rund 1,5 Millionen Euro. Bei einem vorhandenen und ausbaubaren Radweg sind es mit etwa 260.000 Euro deutlich weniger. Für Ahrensburg war die Strecke ursprünglich nur 6,5 Kilometer lang, jetzt sind es zwei Kilometer mehr.
Die Technische Universität Hamburg hatte im Februar eine Potenzialanalyse für 33 Korridore in der Metropolregion präsentiert. Darunter waren auch Ahrensburg–Bad Oldesloe (22,2 Kilometer), Barsbüttel–Hamburg (13 km), Glinde–Hamburg (15,6 km) und Reinbek–Hamburg (17 km). Unter anderem wurde untersucht, wie sich die Erreichbarkeit von Arbeitsplätzen, Schulen und Geschäften verbessert.
Bis 2030 jährliche Förderung mit 25 Millionen Euro
Die jetzt ausgewählten acht Strecken werden auf eine konkrete Umsetzung hin geprüft. Das Bundesverkehrsministerium will den Bau von Radschnellwegen bis 2030 jährlich mit 25 Millionen Euro fördern.