Ammersbek. Anwohner wehren sich gegen eine zu massive Bebauung. Mit dieser soll die Kirchengemeinde in Ammersbek jedoch gerettet werden.

Auch bei einem zweiten Treffen haben die Interessen-Gemeinschaft Erhaltenswertes Lottbek (IGEL) und der Kirchengemeinderat Hoisbüttel im Streit um ein geplantes Mehrfamilienhaus und ein Quartierszentrum keine Annäherung erzielt. Der Bürgerinitiative geht es darum, eine „ortsübliche“ Bebauung des Kirchenareals sicherzustellen.

„Der Kirchengemeinderat sieht keinen Bedarf für weitere Gespräche.“ Das sagt Andrea Beeck von der Interessen-Gemeinschaft. Der Rat sei der Meinung, eine Lösung für den Erhalt der Gemeinde gefunden zu haben. Hintergrund ist, dass der Kirchenkreis Hamburg-Ost das Gebäude als nicht mehr erhaltenswert einstuft. Die Kirchengemeinde Hoisbüttel müsste das Gebäude deswegen künftig allein unterhalten, wozu sie finanziell nicht in der Lage ist.

Doch eine Lösung erschien zum Greifen nah: Angedacht war die Verpachtung des rund 3000 Quadratmeter großen Grundstücks an einen Investor, der nach einem Abriss der Kirche neben 35 Wohnungen auch ein Quartierszentrum errichten und an die Kirche zurückvermieten würde. Die geplante Bebauung mit einem vierstöckigen Mehrfamilienhaus ist der Bürgerinitiative jedoch zu massiv, sie hatte binnen weniger Wochen mehr als 1000 Unterschriften dagegen gesammelt.

Obwohl die örtlichen Parteien das Vorhaben grundsätzlich unterstützen, hieß es auch von SPD und CDU, dass ein Gebäude in der geplanten Größe keine Zustimmung fände, wie die Fraktionsvorsitzenden Jürgen Ehrig und Christiane Maas bestätigten. Bürgermeister Horst Ansén liegt unterdessen noch kein überarbeiteter Entwurf vor. Daher sei das Vorhaben auf der nächsten Sitzung des Bauaussschusses am 6. September kein Thema, so Ansén.

Die Bürgerinitiative hatte gehofft, mehr Informationen zum Gebäude von der Kirche zu erhalten, um sich einzubringen. „Sonst können wir keine Alternativvorschläge erarbeiten“, sagt Beeck. Sie und ihre Mitstreiter seien weiter gesprächsbereit, wollten nun aber die Möglichkeiten des baurechtlichen Verfahrens ausschöpfen, um eine „blockartige“ Bebauung zu verhindern. Mitglieder des Kirchengemeinderates waren für das Abendblatt am Mittwoch nicht erreichbar.