Ammersbek. Antje Holz folgt auf Pastor Ralf Weisswange. Das Quartierszentrum in Ammersbek bleibt das wichtigste Projekt.
Die Kirchengemeinde Hoisbüttel in Ammersbek hat einen neuen Vorstand im Gemeinderat gewählt. Der Kirchenkreis Hamburg-Ost teilte auf Nachfrage mit, dass Antje Holz neue Vorsitzende des Gremiums ist. Ferner bestimmten die Mitglieder, dass Thomas Hintze neuer Projektleiter für das geplante Quartierszentrum wird. Beide waren bereits zuvor Mitglieder des siebenköpfigen Kirchengemeinderates.
Wie berichtet, mussten die Ämter neu besetzt werden, weil Pastor Ralf Weisswange vom Vorsitz zurückgetreten war. Zugleich wollte Uli Ulbricht das Neubauprojekt nicht mehr leiten. Beide hatten gegenüber dem Ammersbeker Bürgermeister Horst Ansén persönliche Gründe für ihren Rückzug angegeben. Weisswange wolle sich mehr auf seine Kernaufgaben als Pastor konzentrieren und Ulbricht habe sich mit dem Projekt überfordert gefühlt.
Das Projekt Quartierszentrum bleibt weiterhin bestehen
„Bei der Sitzung des Kirchengemeinderates ist auch einstimmig beschlossen worden, weiter an dem Projekt Quartierszentrum festzuhalten“, sagt Remmer Koch, Sprecher des Kirchenkreises. Bürgermeister Horst Ansén betont, dass trotz der Rücktritte beide Seiten weiter uneingeschränkt von dem Projekt überzeugt seien.
Ralf Weisswange und Uli Ulbricht hatte dem Verwaltungschef ihre Entscheidungen Anfang der Woche mitgeteilt. Gegenüber dem Abendblatt wollten sich weder der Pastor noch der ehemalige Projektleiter zu ihren Beweggründen äußern.
Nachbarn wollen den Bau von Wohnblocks verhindern
Offenbar spielt auch der Streit um das Quartierszentrum eine Rolle. Nachbarn protestieren gegen den Bau von Wohnblocks, mit dem die Kirche ihren Standort retten will. Sie haben sogar den nötigen Aufstellungsbeschluss verhindert, mit dem das Projekt in die Wege geleitet werden sollte.
Mit dem Quartierszentrum sieht die Kirchengemeinde Hoisbüttel die Möglichkeit, weiter in Ammersbek zu bleiben. Denn für das alte Gebäude zahlt der Kirchenkreis Hamburg-Ost kein Geld mehr, und allein kann es die Kirchengemeinde nicht finanzieren.
Mehrfamilienhaus mit vier Etagen erscheint Anwohnern zu groß
Auf der Suche nach Lösungen entstand folgende Idee: Die Kirchengemeinde verpachtet ihr rund 3000 Quadratmeter großes Grundstück an einen Investor. Dieser reißt die alte Kirche ab und baut ein Quartierszentrum für Gottesdienste sowie drumherum Mietwohnungen. Die Kirchengemeinde zahlt für ihre Räume Miete. Der Erbpachtzins soll mindestens die Mietkosten decken. Ferner kann die Kirche die Räume weitervermieten.
Der Investor plant ein Mehrfamilienhaus mit vier Etagen. Die Größe stößt aber auf Widerstand bei Anwohnern, die eine Initiative gegründet haben. Sie kritisieren, dass ihre Häuser nur eingeschossig sind und für die Kirche eine Ausnahme gemacht werde. Ein so großer Wohnblock passe nicht in die Straße.
Die Politik befürwortet zwar die Idee, hält den ersten Entwurf aber auch für zu massiv. Der Investor möchte jetzt mit Antje Holz und Thomas Hintze über Alternativen sprechen. Carola Hirschgänger, Geschäftsführerin der PGH Planungsgesellschaft Holzbau: „Allerdings wird es mit weniger Geschossen für uns wirtschaftlich schwierig.“