Bad Oldesloe. Die „Sirene in der Tasche“: Mit Nina, Katwarn und Biwapp bekommen Bürger auch ortsgenaue Meldungen auf das Smartphone.
Der Kreis Stormarn warnt seine 240.000 Einwohner künftig ortsgenau per Smartphone-App vor Gefahren wie Bränden, Unwettern oder Bombenfunden. Der Finanzausschuss des Kreistags hat beschlossen, dass die Meldungen über drei große und kostenlose Anbieter verschickt werden: die „Notfall-Informations- und Nachrichten-App“ (Nina), Katwarn und die „Bürger Info & Warn App“ (Biwapp).
„Wir gehen davon aus, dass das System den Sommer über installiert wird“, sagt Anja Kühl, Fachbereichsleiterin in der Kreisverwaltung. Zuvor werde es einen Termin mit Vertretern des Landesinnenministeriums in der 112-Einsatzzentrale in Bad Oldesloe geben, um die technischen Voraussetzungen zu klären. Per Mausklick können Meldungen sekundenschnell weitergeleitet werden.
Die Apps sollen landesweit eingeführt werden
Schleswig-Holstein will die Warn-Apps landesweit einführen. Deshalb stellt das Land allen Kreisen das einheitliche Modulare Warnsystem (MoWaS) kostenfrei zur Verfügung und gibt es auch für lokale Gefahreninfos frei.
Ursprünglich hatte der Kreis Stormarn überlegt, einzig die Nina-App zu nutzen. Zwischenzeitlich habe es noch eine Besprechung zum Thema im Bundesinnenministerium gegeben, so Anja Kühl. „Ob jemand eine Warnmeldung erhält oder nicht soll nicht davon abhängig sein, welche App er auf seinem Smartphone hat“, sagt sie. Es gehe darum, einen möglichst großen Personenkreis zu erreichen. Deshalb hat der Finanzausschuss zugestimmt, alle drei Apps zu beliefern. Technisch ist der MoWaS-Anschluss kein Problem.
Die Stadt Hamburg setzt Katwarn und Nina bereits ein. Wer möchte, kann sich wortwörtlich seine „Sirene in der Tasche“ schaffen – und neue Meldungen mit einem Heulton versehen.
Kostenlose Warn-Apps: www.bbk.bund.de („Warn-App Nina“), www.katwarn.de, www.biwapp.de