Ahrensburg. Bürger wehren sich gegen Pläne für mehr als 900 Wohneinheiten. Antworten der Verwaltung stellen sie nicht zufrieden.
Die Diskussion um den neuen Flächennutzungsplan in Ahrensburg hat erneut für großen Andrang bei der Stadtverordnetenversammlung gesorgt. Rund 100 Besucher waren am Montagabend dabei. Die meisten von ihnen kamen aus dem Ahrensburger Süden und wollten durch ihre Präsenz den Entscheidungsträgern in Politik und Verwaltung verdeutlichen, dass sie mit den bisherigen Plänen und deren Vermittlung gegenüber der Bevölkerung nicht einverstanden sind.
Hintergrund: Bereits bei der Stadtverordnetenversammlung im März hatte der Bürger- und Grundeigentümerverein (BGV) Waldgut Hagen mobil gemacht und etwa 200 Anwohner in den Ahrensburger Marstall gelockt. Dort hatte der Vorsitzende Jürgen Siemers elf detaillierte Fragen an Bürgermeister Michael Sarach gestellt. Die Kritik der Bürger richtet sich gegen die Ausweisung von Flächen, auf denen mehr als 900 Wohneinheiten gebaut werden könnten.
Mit den jetzt vorliegenden Antworten will sich der Bürgerverein nicht zufrieden geben. „Sie zeigen, dass die Stadtverwaltung beabsichtigt, ihren ganz eigenen Weg zu gehen, der leider an den Belangen und Wünschen der Bürger vorbeigeht“, heißt es vom BGV.
Anwohner bezweifeln, dass es keine anderen Flächen gibt
Im Kern wehren sich die Bürger gegen die ihrer Ansicht nach viel zu hoch angesetzte Zahl von möglichen Wohneinheiten. Deren Verwirklichung führte in der Konsequenz, so die Befürchtung der Hagener, zu großen Problemen – insbesondere beim Verkehr. Die Antwort der Verwaltung, dass das vorhandene Straßennetz sowohl für den Baustellenverkehr als auch für die neuen Bewohner „ausreichend“ sei, motivierte die Hagener nach eigenen Angaben, das Thema besonders nachdrücklich zu verfolgen. Denn das sehen sie deutlich anders.
Jürgen Siemers, der erneut für die Anwohner ans Mikrofon trat, bemängelte zudem, dass es keine Änderungslisten gebe, die ein schnelleres und leichteres Erkennen von veränderten Planungen möglich mache. „Ohne sie müssen wir ja immer alle 80 Seiten lesen“, sagte er. Nicht zufrieden geben wollen sich die Hagener auch mit der Antwort des Bürgermeisters, dass nicht ausreichend andere Flächen für die erforderlichen neuen Wohnräume zur Verfügung stünden. „Das zweifeln wir grundsätzlich an“, so Siemers.