Bargteheide. Die Stadt legt den Bebauungsplan für das Grundstück An den Stücken aus. Bürger können sich bis zum 5. Mai zu den Plänen äußern.

Der Bebauungsplan für das Grundstück An den Stücken, auch Krähen- und Hochzeitswald genannt, liegt ab sofort aus. Bis 5. Mai können sich Bürger im Rathaus schriftlich zu diesen Plänen äußern. Nun zogen Mitglieder der Bürgerinitiative BASTA mit Trauerflor und Plakaten durch die Stadt. Ihre Forderung: „Rettet den Krähen- und Hochzeitswald!“

„Keine Baumrodung für Bebauung und Parkfläche“, war ebenfalls auf Spruchbändern zu lesen. „Sind die Bäume weg und das Grundstück bebaut, realisieren die Menschen erst, was sie verloren haben“, sagt BASTA-Mitstreiterin Sieglinde Gutwoski. An den Stücken östlich der Bahn sieht der Bebauungsplan Mehrfamilienhäuser mit bis zu fünf Geschossen und eine Parkpalette vor. Seit einem Jahr ist die Bürgerinitiative aktiv, hat knapp 1000 Unterschriften gesammelt und den Dialog mit der Stadt gesucht. „Gebracht hat es nichts. Bislang haben wir keine Antwort bekommen“, beklagt Karsten Schröder, Vorsitzender der Initiative. Auch konstruktive Vorschläge zu Ausweichflächen habe die Initiative eingebracht.

46 Bäume sollen dem Bauvorhaben weichen

Claus Christian Claussen von der CDU sagt dazu: „Wir wissen um die Bedeutung dieses Themas.“ Die nächste Sitzung des Ausschusses für Planung und Verkehr am 18. Mai ist wegen des zu erwartenden Andrangs im Ganztagszentrum geplant. Claussen: „Wir werden breit diskutieren. Beschlüsse werden erst in darauffolgenden Sitzungen gefasst.“ Auch die SPD spricht sich für eine gesonderte Bürgerbeteiligung aus. Fraktionschef Jürgen Weingärtner: „Wir möchten, dass der Stadtdialog zum Bahnhofsumfeld fortgesetzt wird, nicht auf den B-Plan beschränkt wird.“ Auch BASTA signalisiert Gesprächsbereitschaft. „Es ist die letzte Naherholungsfläche mitten in der Stadt“, sagt Bianca Walter. „Es gibt noch weitere Flächen für eine Bebauung. Das muss Berücksichtigung finden.“

Naturschützer Karl Dzimba warnt, das Bauvorhaben könne das „hydrologische Gleichgewicht“ stören. Also den Zu- und Abfluss von Wasser negativ beeinflussen. Denn der Bebauung sollen 46 Bäume weichen. Das entspricht nach Berechnungen von Karsten Schröder einem Kronenvolumen von etwa 14.000 Kubikmetern. Auch die Umsiedlung einer Krähenkolonien ist nach Überzeugung von BASTA noch nicht umfassend geplant. Mehr als 80 Nester hat die Initiative dort gezählt.