Ahrensburg. Geschwisterregelung wird ausgehebelt. Mindestens fünf Familien betroffen. Politiker kritisieren Abkommen als „Mogelpackung“.

Der Abendblatt-Bericht über die Barsbütteler Kinder, die trotz des neuen Gastschulabkommens keinen Platz an Hamburger Schulen bekommen haben – obwohl ihre älteren Geschwister dort bereits zur Schule gehen – hat länderübergreifend politische Reaktionen ausgelöst. Karin Prien, schulpolitische Sprecherin der Hamburger CDU-Bürgerschaftsfraktion, kritisierte die neue Regelung als „Mogelpackung“. Mit der angekündigten „faktisch“ freien Schulwahl sei es nichts geworden. „Die betroffenen Eltern fragen sich nun zu Recht, wie sie Betreuung der Kinder bei unterschiedlichen Ferienzeiten sicherstellen sollen.“ Sie forderte Konsequenzen: „Senator Ties Rabe muss mit seiner Parteifreundin Britta Ernst unkompliziert eine Lösung finden und darf sich nicht hinter Verwaltungsregelungen verstecken.“

Abgeordnete fordern zuständige Regierungen auf, eine Lösung zu finden

Wie berichtet, haben mindestens fünf Familien aus Barsbüttel wegen zu hoher Anmeldezahlen eine Ablehnung vom Hamburger Charlotte-Paulsen-Gymnasium bekommen, obwohl dort bereits Geschwisterkinder zur Schule gehen. Für Barsbütteler bedeutet das neue Gastschulabkommen daher eine Benachteiligung, weil sie vorher den Hamburger Schulkindern gleichgestellt waren.

Der Ahrensburger CDU-Landtagsabgeordnete Tobias Koch und der Landtagskandidat Lukas Kilian aus Glinde bezeichnen die neue Regelung daher als „Augenwischerei“. Sie sehen ihre Bedenken, die sie schon bei der Verabschiedung des Abkommens geäußert hatten, bestätigt. „Durch die Anweisung der Hamburger Schulbehörde, schleswig-holsteinische Schüler als letztes aufzunehmen, werden auch Härtefälle und sinnvolle Geschwisterregelungen ausgeschlossen“, so Koch. „Unabhängig vom Wahlkampf muss für die betroffenen Familien eine Lösung gefunden werden“, mahnen die beiden. „Derartige Kleinstaaterei hat nichts mit guter Zusammenarbeit zu tun.“