Kiel . Vom nächsten Schuljahr an können Kinder aus Hamburg und Schleswig-Holstein problemlos Schulen im Nachbarland besuchen. Das wurde Zeit.

Schüler aus Schleswig-Holstein können vom Schuljahr 2017/18 an nach der vierten oder zehnten Klasse erstmals ohne Einschränkungen alle weiterführenden Schulen in Hamburg besuchen. Umgekehrt gilt das ebenso nach dem neuen Gastschulabkommen beider Länder, das am 1. Januar nächsten Jahres in Kraft treten soll. „Das ist faktisch eine freie Schulwahl“, sagte Bildungsministerin Britta Ernst (SPD) am Freitag im Landtag. Bisher waren solche Wechsel nicht ohne weiteres möglich.

Im Schuljahr 2015/16 gingen fast 1500 Schüler aus Schleswig-Holstein auf allgemeinbildende Schulen in Hamburg. Umgekehrt waren es 300. Insgesamt haben die wechselseitigen Schulbesuche in den letzten fünf Jahren tendenziell abgenommen.

Das alte Abkommen läuft Ende dieses Jahres aus. Weil wesentlich mehr Kinder aus den Umlandgemeinden in Hamburg zur Schule gehen als umgekehrt, zahlt Schleswig-Holstein der Hansestadt in diesem Jahr 13,3 Millionen Euro. Bis 2019 steigt der Betrag auf 13,6 Millionen. Nach zwei Jahren wollen Schleswig-Holstein und Hamburg Bilanz ziehen, um gegebenenfalls nachzusteuern.