Hammoor. Der Kreis Stormarn will neben Schlachterei Hoose für 5,6 Millionen Euro bauen. Gemeinde plant dort auch eine neue Feuerwache.

Der Kreis Stormarn hat einen Platz für sein neues Rettungszentrum gefunden. Der Neubau, der nach ersten Schätzungen rund 4,6 Millionen Euro kostet, soll auf einem Grundstück am Ortsausgang von Hammoor neben der Schlachterei Hoose stehen. Ein entsprechender Beschluss steht im nächsten Wirtschafts-, Planungs- und Bauausschuss des Kreistags auf der Tagesordnung.

„Die Fläche erfüllt alle Voraussetzungen, die für unseren Katastrophenschutz wichtig sind“, sagt Landrat Henning Görtz. So können die Rettungskräfte im Notfall schnell in alle Himmelsrichtungen ausschwärmen: zu den beiden Autobahnen 1 (Richtung Hamburg und Lübeck) und 21 (Richtung Kiel), zur B 404 (Richtung Schwarzenbek), aber auch über Landstraßen nach Bargteheide und Ahrensburg.

Alternative am geplanten Autohof mit zeitlichen Risiken

Rund 90 Helfer vom Deutschen Roten Kreuz (DRK), Arbeiter-Samariter-Bund (ASB), von der Deutschen-Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) und der Feuerwehr gehören zum Katastrophenschutzteam. Noch sind die einzelnen Einheiten kreisweit verteilt.

Die Sanitätsgruppe des DRK hat 14 Mitglieder, ihre drei Fahrzeuge stehen im Bargteheider Hilfszentrum und an der ehemaligen Rettungswache bei Hammoor direkt an der Autobahn. Die Sanitätsgruppe des ASB ist mit zwölf Helfern und zwei Autos auf einem Firmengrundstück im Ahrensburger Gewerbegebiet zu Hause.

Die 20-köpfige Sanitätsgruppe der DLRG ist mit ihren beiden Krankenwagen in Bargteheide in einer unbeheizten Garage untergekommen. Die 43 Helfer der Technischen Einsatzleitung (TEL) hat drei Fahrzeuge an der Feuerwehrzentrale Nütschau bei Bad Oldesloe und einen Wagen beim DRK am Autobahnkreuz.

Kreis braucht für den Neubau rund 6000 Quadratmeter

Der Kreis braucht für das Rettungszentrum rund 6000 Quadratmeter. Damit wäre an der Stelle auch noch ausreichend Platz für eine neue Wache der Freiwilligen Feuerwehr, die die Gemeinde Hammoor dort plant. Das Areal ist bereits zum Großteil in deren Besitz. Einen angedachten gemeinsam genutzten Neubau lehnt die Kreisverwaltung ab, da sie unter anderem Probleme bei der Absprache und Raumbelegung sieht. „Aber bei der Zufahrt und Erschließung des Geländes sind auf jeden Fall Einsparungen möglich“, sagt Bernd Gundlach, Leiter der Amtsverwaltung Bargteheide-Land.

Dort haben alle Seiten bei Treffen im Januar und Februar schon mal die Rahmenbedingungen abgesteckt. Denn noch ist das Areal als landwirtschaftliche Fläche gekennzeichnet. Hammoor müsste eine Änderung im Flächennutzungsplan zum Gewerbegebiet auf den Weg bringen. Das grundsätzliche Einverständnis dazu hätten auch Vertreter der Landesplanungsbehörde bereits signalisiert.

Das war bei einem Alternativgrundstück auf der anderen Seite der A 1 (am geplanten Autohof) offenbar nicht so. „Es ist sehr bedauerlich, aber dort macht die Landesplanung nicht mit“, sagt Wolfgang Gerstand (CDU), Vorsitzender des Wirtschafts-, Planungs- und Bauaussschusses des Kreistags. Dort ist außerdem wegen der neuen Windkraftplanung des Landes mit zeitlichen Verzögerungen zu rechnen.

Alle Hilfsorganisationen sind für den Standort

„Für uns sind die Wünsche der Rettungskräfe entscheidend“, sagt Gerstand. Alle beteiligten Hilfsorganisationen haben sich für den Standort neben der Schlachterei ausgesprochen. Dort kann auch der Zeitplan eingehalten werden. Dieses Jahr stehen 400.000 Euro für die Planung bereit, 2018 und 2019 würde gebaut.

Wirtschafts-, Planungs- und Bauausschuss des Stormarner Kreistags, Mittwoch, 22. Februar, 18 Uhr, Raum F 22 der Kreisverwaltung, Mommsenstraße 14, Bad Oldesloe