Oststeinbek. Klassen sollen aus Anbau der Oststeinbeker Grundschule ziehen. Dort riecht es unangenehm. Dafür wird eine Containeranlage errichtet.

Es riecht mitunter übel im Anbau der Helmut-Landt-Grundschule an der Gerberstraße in Oststeinbek. Das stinkt nicht nur Schülern und Lehrern, sondern auch der Verwaltung. Sie hat lange nach der Quelle gesucht. Das Gutachten eines Experten gibt jetzt Aufschluss: Raumluftmessungen ergaben eine Belastung mit von Schimmelpilzen freigesetzten Sporen. Vermutlich befinden sich Kleintierkadaver und Exkremente in den Hohlräumen – die Folgen eines Schadens am Gebäude, der nicht lokalisiert ist.

Zwei der vier Klassenräume im sogenannten Pavillontrakt werden inzwischen nicht mehr genutzt. Vor den Sommerferien sollen auch jene, in denen die Geruchsbelästigung geringer ist, geschlossen werden. Dafür will die Gemeinde eine zweigeschossige und 30 Meter lange Containeranlage auf dem Gelände platzieren.

Eine Gesundheitsgefahr besteht laut Bürgermeister nicht

Nach den sintflutartigen Regenfällen am 21. Juni vergangenen Jahres war spekuliert worden, dass sich dadurch Abwasser in den Abflussleitungen angesammelt hat und Grund des Geruches ist. Die Leitungen wurden daraufhin gereinigt, ebenso die Räume mit einem Ozongerät. Das schien zu greifen. Vor den Weihnachtsferien roch es dann aber wieder unangenehm.

Um dem Problem auf die Schliche zu kommen, wurden auch Kernbohrungen gemacht und die Unterbodenkonstruktion analysiert. Feuchtigkeit als Grund für das Übel war danach ausgeschlossen. Nachdem nun Klarheit herrscht, wurde eine Ärztin hinzugezogen. Sie beriet sich bei einem Vorort-Termin mit der Schulleitung. „Eine Gesundheitsgefährdung für die Kinder besteht nicht“, sagt Bürgermeister Jürgen Hettwer.

Sanierung ist wegen geplanten Schulneubau kein Thema

Überlegungen, den Anbau zu sanieren, wurden verworfen. Der Oststeinbeker Verwaltungschef: „Wir vermuten, dass auch Asbest verbaut wurde. Das wäre dann zu teuer.“ Hintergrund: Die Gemeinde plant einen Schulneubau auf einem benachbartem Areal, der in frühestens vier Jahren verwirklicht sein soll. „Allerdings können wir nicht eine Schülergeneration im Pavillon lassen“, so Hettwer. Mit den Fraktionsvorsitzenden schaute er sich eine gebrauchte Containeranlage an. Hettwer möchte jedoch neue Container besorgen. Die Kosten inklusive Errichtung von Fundamenten, Brandschutzgutachten und dem Anschluss von Strom und Wasser beziffert die Verwaltung auf rund 450.000 Euro.

Darüber diskutiert am kommenden Montag der Kultur-, Sozial- und Jugendausschuss. Am 1. März soll dann die Gemeindevertretung auf einer Sondersitzung grünes Licht geben. „Ich plädiere für die neue Anlage, wenn sie nicht viel teurer als die gebrauchte ist“, sagt der SPD-Fraktionsvorsitzende Christian Höft. Genauso denkt auch Rudi Hametner, Fraktionschef der Oststeinbeker Wählergemeinschaft (OWG). Hettwer sagt, es sei Ziel, die Containeranlage in vier Monaten zu beziehen.