Bad Oldesloe. Die Gemeinde Stapelfeld wird nicht an einer stormarnweiten Wohnungsbaugesellschaft teilnehmen. Skepsis in anderen Kommunen.

Mit Stapelfeld hat die erste Kommune den Plänen des Kreises, der mit der Gründung einer stormarnweiten Wohnungsbaugesellschaft liebäugelt, eine Absage erteilt. „Wir werden nicht mitmachen, haben bereits 34 gemeindeeigene Wohnungen, die teilweise sehr günstig vermietet sind“, sagte Bürgermeister Jürgen Westphal von der örtlichen Wählergemeinschaft (WGS) dem Abendblatt. Er sehe keinen weiteren Bedarf.

Das wird Westphal am heutigen Dienstag auch der Leiterin des Amtes Siek, Susanne Kuplich, mitteilen. Sie hat die Bürgermeister aus Stapelfeld, Braak, Brunsbek, Siek und Hoisdorf zu dem Thema geladen. Die fünf Kommunen gehören dem Amt an.

Mitte Dezember hatte die Kreisverwaltung, wie berichtet, in Bad Oldesloe einen Fragenkatalog an alle Stormarner Städte und Gemeinden geschickt. Er verlangt acht Antworten. Der zentrale Punkt ist die Nummer fünf. „Gibt es bei Ihnen eine politische Mehrheit für eine Beteiligung an einer kreisweiten Gesellschaft, die öffentlich geförderten/bezahlbaren Wohnungsbau für Sie betreibt?“, heißt es dort. Um Rückmeldung wurde bis Ende Januar gebeten.

Noch keine Entscheidung in Ahrensburg, Reinbek und Glinde

„Einige haben jedoch um Fristverlängerung gebeten“, sagt Landrat Henning Görtz. Dazu gehören zum Beispiel Ahrensburg, Reinbek, Glinde und Trittau. Dort soll das Thema noch in den politischen Gremien behandelt werden. „Die Idee ist charmant, allerdings haben wir keine eigenen Flächen, die wir einbringen können“, sagt Reinbeks Verwaltungschef Björn Warmer.

Am 14. Februar trifft sich wieder die interfraktionelle Arbeitsgruppe, der Görtz und Kreispolitiker angehören. Sie hatte die Sache angeschoben. Denn bis 2030 benötigt Stormarn rund 15.000 neue Wohnungen, vor allem bezahlbare. Von Barsbüttel und Oststeinbek hat Görtz schon positive Signale erhalten. Reinfelds Bürgermeister Heiko Gerstmann sagt: „Tendenziell werden wir wohl nicht mitmachen.“ Großhansdorfs Verwaltungschef Janhinnerk Voß kritisiert: „Die Umfrage des Kreises ist verfrüht. Ich hätte mir vorher eine ausgearbeitete Form der Pläne gewünscht.“ Er werde das Thema nicht in die Politik bringen.

Der Kreis will erst ein Geschäftsmodell entwickeln, wenn die Bedarfe in den Kommunen geklärt sind. Gespräche mit der Sparkasse Holstein verliefen positiv. Sie käme als Investor in Betracht. Möglich ist aber auch ein großes Bündnis mit freien Unternehmen und Genossenschaften, ohne eine Gesellschaft zu gründen. In diesem Fall könnte der Kreis als Koordinator fungieren.