Todendorf. Diskutiert werden Abriss, Vermietung oder Umnutzung. Die Gemeinde bekommt keine Zuschüsse mehr. Infoabend am 24. Oktober.
Die Zukunft der Todendorfer Kirche ist weiter ungewiss. Das Gotteshaus wurde vom Kirchenkreis Hamburg-Ost in die Kategorie C „nicht unterstützungsfähig“ eingestuft. „100 Prozent sicher ist bislang nur, dass das Gebäude nicht mehr als Kirche genutzt wird“, bestätigt Pastorin Susanne Schumacher. Was allerdings aus dem 1967 errichteten Kirchengebäude in Zukunft wird, ist unklar.
Für Montag, 24. Oktober lädt der Kirchengemeinderat zu einer Informationsveranstaltung ein. „Wir werden intensiv und ergebnisoffen beraten“, sagt Schumacher. Ein Verkauf sei nicht entschieden, es gebe verschiedene Optionen wie Abriss, Vermietung oder Umnutzung, die zur Diskussion stehen. Dabei spielten auch ethische und moralische Grundsätze eine Rolle, so die Pastorin. Eine Vermietung an andere Religionsgemeinschaften sei denkbar, an Scientologen aber beispielsweise nicht. „Es ist wichtig, den Frieden im Dorf zu erhalten“, betont Schumacher.
Erhalt und Sanierung für 15 Jahre 135.000 Euro
Für die Kirchengemeinde Eichede, zu der neben Todendorf auch die Gemeinden Stubben, Sprenge, Mollhagen, Rohlfshagen, Lasbek-Dorf und Lasbek-Gut gehören, bedeutet die Einstufung als „nicht unterstützungsfähig“, dass sie für künftige Sanierungen und Renovierungen des Gebäudes keine Zuschüsse mehr vom Kirchenkreis erhalten. Die Einstufung allerdings besagt nicht, was mit dem Gebäude geschieht. „Das liegt in der Hand der Gemeinde“, sagt Remmer Koch, Pressesprecher des Kirchenkreises. Doch die Kirchengemeinde allein kann nach Angaben der Pastorin den Erhalt des Gebäudes nicht bewältigen.
Architekten hatten zuvor in einer Gebäude-Management-Analyse Kosten in Höhe von 135.000 Euro für Erhalt und Sanierung des Gebäudes für die kommenden 15 Jahre berechnet. In der Todendorfer Kirche fallen jährlich Betriebskosten in Höhe von 11.000 Euro an. „Noch haben wir einen ausgeglichenen Haushalt, aber keinen Spielraum für Investitionen dieser Größenordnung“, sagte Pastorin Susanne Schumacher bereits im Juni dieses Jahres.
Todendorfs Bürgemeister will für Erhalt kämpfen
Auf dem Infoabend wird Jürgen Preine, Leiter der Abteilung Finanzen und Liegenschaften im Kirchenkreis Hamburg-Ost, die Finanzlage der Gemeinde Eichede erläutern. Anhand dieser Zahlen will der Kirchengemeinderat seine Konsequenzen ziehen.
Todendorfs Bürgermeister Hans-Joachim Dwenger sagt dazu: „Das Gebäude ist der Gemeinde wichtig und natürlich kämpfen wir für den Erhalt.“ Eine Kosten-Nutzen-Rechnung müsse zeigen, inwieweit das realisierbar sei.
Auf eine Bürgerbefragung wurde verzichtet
Auf die geplante Bürgerbefragung zum Fortbestand des Gotteshauses hat die Gemeinde aus rechtlichen Gründen verzichtet. „Es war nicht klar, ob auch Bürger, die nicht Gemeindemitglied sind, sich dazu äußern dürfen“, so Schumacher. In den vergangenen Wochen habe es intensive Gespräche mit der Kommune gegeben. „Die Bereitschaft, gemeinsam an einer Lösung zu arbeiten, ist groß“, so die Pastorin. „Aber wenn das Geld fehlt, sind die Auswege rar.“ Was bei den Gesprächen herausgekommen ist, dazu wird sich die Pastorin ebenfalls auf dem Infoabend äußern.
Ursprünglich war die Todendorfer Kirche als Autobahnkirche geplant. Die komplizierte Konstruktion auf 17 Betonpfeilern wurde nötig, da sich auf dem Grundstück zuvor ein Teich befand. Im Laufe der Jahre hat der korrodierende Stahl den Beton beschädigt. Mittlerweile weist das Gebäude einen hohen Sanierungsbedarf auf.
Der Kirchengemeinderat lädt die Mitglieder der Ev.-Luth. Kirchengemeinde Eichede am Montag, den 24. Oktober, um 19.30 Uhr zu einem Infoabend in den Gemeindesaal (Kirchenstraße 10, Steinburg, Ortsteil Eichede).
Jürgen Preine, Leiter der Abteilung für Finanzen und Liegenschaften des Kirchenkreises Hamburg-Ost, erläutert die Finanzlage