Glinde. Erste Schätzungen beziffern die Kosten auf 370.000 Euro. Sanierung erst im Zuge der Fusion. Stoffe seien derzeit nicht gefährlich.
Die Glinder Stadtvertreter haben für die Schadstoffuntersuchung der weiterführenden Schulen Planungskosten in Höhe von 100.000 Euro bereitgestellt. Voruntersuchungen für die Fusion der beiden Gemeinschaftsschulen hatten ergeben, dass in beiden Schulgebäuden die heute verbotenen Materialien Asbest und Mineralwolle verbaut wurden. Raumluftmessungen ergaben zwar, dass von den Schulräumen derzeit keine Gefahr ausgeht, schädliche Fasern könnten aber etwa durch Handwerkerarbeiten in die Raumluft gelangen. „Die Stoffe sind derzeit nicht gefährlich, aber sie gehören grundsätzlich nicht in Schulen“, sagt Bürgermeister Rainhard Zug.
Eine erste Schätzung beziffert die Kosten der Sanierung in der Gemeinschaftsschule Wiesenfeld auf 170.000 Euro. Für das Schulzentrum mit Gymnasium und Sönke-Nissen-Gemeinschaftsschule werden 200.000 Euro fällig. Dies beinhaltet aber nur den Ausbau und die Entsorgung, nicht aber die Wiederherstellung der Räume. „Das wird eine richtig große Hausnummer werden“, fürchtet der Bürgermeister.
Bevor nun an Holstenkamp und Oher Weg Deckenplatten und Fassaden abgebaut werden, wollen Bauamt und Gutachter die Schulen in den Herbstferien detailliert untersuchen. Danach soll es einen verbindlichen Zeitplan geben, in welchen Abschnitten die Schadstoffe unter Berücksichtigung von Brandschutz, Haustechnik und Raumakustik entfernt werden. Dieser wird mit dem weiteren Vorgehen in Sachen Schulfusion und dem damit verbundenen Gebäudetausch von Gemeinschaftsschule Wiesenfeld und Gymnasium abgestimmt werden müssen. „Wenn wir dabei die Biologieräume im Schulzentrum komplett umkrempeln, macht es keinen Sinn, den asbestbelasteten Linoleumboden vorher zu sanieren“, sagt Zug. Zu prüfen sei daher: „Was ist unbedingt erforderlich und was kann erst im Zuge des Umzugs angefasst werden.“
Einen ausführlichen Informationsabend über die Schadstoffbelastung gibt es am Dienstag,
11. Oktober, um 19 Uhr im Festsaal des Bürgerhauses. Dr. Angela Jenisch von der Hanseatischen Umweltkontor GmbH wird referieren.