Glinde. Die beiden Gemeinschaftsschulen in Glinde wollen fusionieren. Heute werden dafür die Kosten im Kultur- und Bauausschuss besprochen.

Der Kulturausschuss hatte am Montag die Weichen für Investitionen in den Glinder Schulen gestellt – heute geht es in der gemeinsamen Sitzung von Kultur- und Bauausschuss (19 Uhr, Bürgerhaus, Markt 2) um die Kosten und den Zeitplan der Fusion der beiden Gemeinschaftsschulen. Die Gemeinschaftsschule Wiesenfeld (750 Schüler) soll zur Sönke-Nissen-Gemeinschaftsschule (550 Schüler) ins Schulzentrum ziehen. Das Glinder Gymnasium zöge dann in die gerade erweiterten Wiesenfelder Räume am Holstenkamp.

In der heutigen Sitzung wollen die Planer nun die Kosten für den Gebäudetausch und ein erstes Umbau- und Sanierungskonzept vorstellen. Eine Sanierung ist nötig, da in beiden Schulgebäuden Schadstoffe gefunden wurden. Diese sind laut Bürgermeister Rainhard Zug allerdings im Bauwerk gebunden und entfalten noch keine schädliche Wirkung. „Wir haben die Schulen schon informiert und wollen heute Transparenz schaffen“, sagt der Glinder Verwaltungschef.

Eine begleitete Lenkungsgruppe wurde eingerichtet

Hintergrund des Gebäudetausches ist, dass die Schule in Wiesenfeld sich in den vergangen Jahren vor Anmeldungen kaum retten konnte, während die Sönke-Nissen-Schule um Akzeptanz zu kämpfen hatte. „Zwei Gemeinschaftsschulen mit nur einer Oberstufe, das ist ein Zwei-Klassen-System“, so hatte Petra Grüner (Grüne) kurz vor dem einstimmigen Beschluss der Stadtvertreter zur Fusion im November 2015 argumentiert. Dem vorangegangen war eine intensive Diskussion, denn bei den Eltern, Schülern und Lehrern in Wiesenfeld stießen die Pläne der Politik auf Widerstand. Sie wollen ihre übersichtliche Schule mit den erfolgreichen Oberstufenprofilen behalten.

Nach dem Beschluss der Stadtvertreter wurde eine von Moderatoren begleitete Lenkungsgruppe aus Vertretern der Schulen und der Verwaltung mit der Erarbeitung eines Zeitplans und der inhaltlichen Gestaltung der Fusion beauftragt. Die heutige Präsentation des beauftragten Architekturbüros trapez basiert auf den Wünschen der Schulen.

Glinder Politiker geben Haushaltsmittel für Schulen frei

Zu einem guten Ende führten jetzt die Umbauplanungen der Grundschule Tannenweg. Die Schule beantragte im Jahr 2014, das veraltete Mobiliar sowie den maroden, 25 Jahre alten Teppichboden im Lehrerzimmer auszutauschen. Parallel wuchs durch die steigenden Zahlen der Flüchtlingskinder in den DAZ-Klassen (Deutsch als Zweitsprache) auch der Raumbedarf der Schule, an der rund 350 Kinder unterrichtet werden.

In den vergangenen beiden Jahren arbeitete die Stadt die Wünsche der Schule ab, so dass sich Schulleiterin Sabine Walther und ihr 30-köpfiges Lehrerteam im neuen Schuljahr nicht nur über neue Unterrichtsräume, sondern auch über ein renoviertes Lehrerzimmer freuen können. Den Antrag für den Anbau einer Garage für rund 35.000 Euro zur Erweiterung der Lagerräume der Schule befürwortete der Kulturausschuss ebenfalls am Montag. „Wir erkennen an, dass da ein Bedarf ist“, sagt der Vorsitzende Torsten Linde (CDU).

Das Gremium folgte auch den Wünschen der anderen Glinder Schulen nach zusätzlichen Haushaltsmitteln: Etwa für die Anschaffung aktualisierter Testverfahren für die Wilhelm-Busch-Schule (5900 Euro), für Laptops und Software der Grundschule Wiesenfeld (12.000 Euro), Activboards für die Sönke-Nissen-Gemeinschaftsschule (16000 Euro) oder für die mediale Ausstattung des Gymnasiums (14.400 Euro).