Siek. Gemeindevertreter wollen Grundstück „Hinterm Dorf“ kaufen, um dort eine Kindertagesstätte zu bauen. Standort der Feuerwehr noch unklar.
In einem Punkt stimmen die Meinungen der Sieker Politiker überein: Ihre Gemeinde benötigt dringend eine größere Kindertagesstätte und eine modernere Feuerwache. Nur wo die Gebäude errichtet werden sollen – darauf, so scheint es, können sich die Gemeindevertreter einfach nicht einigen. Bei der jüngsten Sitzung ging der Standort-Streit in die nächste Runde. Sowohl in Sachen Kita als auch zum Thema Feuerwehr fielen Beschlüsse, die keinen Schlussstrich zu ziehen scheinen.
„Für die neue Kita haben wir beschlossen, das Grundstück an der Straße Hinterm Dorf zu kaufen“, sagt Bürgermeister Arnold Trenner. Dabei handle es sich um einen Acker, der einem Landwirt aus der Gemeinde gehört. „Mit dem gehen wir jetzt in die Verhandlungen.“ Vor einigen Monaten war noch geplant, die neue Tagesstätte in der Straße Dohm zu bauen. Letztendlich wurde dieses Vorhaben gekippt. Zu viel hätte die Gemeinde in den Ausbau der Straße investieren müssen, die dem zu erwartenden Verkehr im derzeitigen Zustand nicht hätte standhalten können.
Der neue Kita-Standort müsste noch gekauft werden
Dass die Kita am Dohm vom Tisch zu sein scheint, freut vor allem Peter Frömbling und seine Mitstreiter, die gegen diesen Standort lange protestierten. „Wir sind glücklich, dass das Gelände bleibt, wie es ist“, so Frömbling. Der Bau der Kita, so Bürgermeister Trenner, werde sich durch den Standortwechsel weiter verzögern. „Ich schätze, dass wir in zwei Jahren anfangen können“, sagt er. Außerdem wird das Projekt teuerer: Die Baukosten von drei Millionen sollen zwar gleich bleiben, der neue Standort Hinterm Dorf müsse aber im Gegensatz zu dem am Dohm, der sich im Besitz der Gemeinde befindet, erst gekauft werden.
Und es könnte noch schlimmer kommen, wie Trenner weiß. Er sagt: „Wenn der Landwirt nicht verkaufen möchte, müssen wir uns wieder einen ganz neuen Standort suchen. Aber ich glaube nicht, dass das passieren wird.“
Ingenieurbüro soll Plan für Standorte der Feuerwehr aufstellen
Auch in Sachen Feuerwehr ist das letzte Wort noch nicht gesprochen. Eine geeignete Fläche war eigentlich schon gefunden worden: Die Wache sollte hinter dem Edeka-Markt an der Jacobsrade entstehen. Die CDU-Fraktion fand allerdings einen ihrer Meinung nach besser geeigneten Standort auf einem Acker gegenüber der Sieker Mehrzweckhalle. „Auf der Sitzung haben wir beschlossen, dass ein Ingenieurbüro für beide Standorte einen Plan aufstellt“, sagt Trenner. „Wir werden diese dann miteinander vergleichen und uns für einen der Standorte entscheiden.“ Diesmal endgültig, so der Bürgermeister. „Dadurch verzögert sich natürlich auch dieses Projekt.“
Ginge es nach der Feuerwehr, käme das Areal am Edeka-Markt nicht in Frage. „Die Mitglieder finden, dass dieser Standort schlechter zu erreichen ist“, so Arnold Trenner. Die Freiwillige Feuerwehr Siek war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.