Trittau. Friederike „Fred“ Riss aus Ratzeburg trat in der Heidi-Klum-Show auf. Jetzt besuchte sie die Kinderstadt Stormini in Trittau.

Die Begeisterung bei den 260 Kindern war groß, als Friederike „Fred“ Riss am Dienstagnachmittag die Bühne auf dem Sportgelände der Hahnheideschule betrat. Die ehemalige Kandidatin der TV-Castingshow „Germanys Next Top Model“ (GNTM) war umjubelter Stargast in Stormini, der Kinderstadt des Kreisjugendrings. Seit Sonntagnachmittag erleben Kinder im Alter von 9 bis 13 Jahren im realitätsnahen Planspiel, wie Kommunalleben funktioniert.

Das Motto der Kinderstadt, die zum neunten Mal im Kreisgebiet ihre Zelte aufschlägt, lautet: Löppt! Alles, was mir gut tut! Dabei stehen Ernährung, Bewegung und Entspannung im Mittelpunkt. Anlass genug für die Initiatoren, die 18-jährige Ratzeburgerin Friederike Riss einzuladen, um mit ihr über Ernährung und die Anforderungen an ein Model zu sprechen.

Sie durfte so viel essen, wie sie wollte, musste aber Sport machen

Die fröhliche Blondine plauderte bereitwillig aus dem Nähkästchen der Heidi-Klum-Show und verriet, dass die Kandidatinnen keine Essensvorschriften einhalten mussten. „Es gab viel Gemüse und wenig Fettes und Süßes“, so die Gymnasiastin, „aber wir konnten so viel essen, wie wir wollten.“ Überflüssige Pfunde wurden mit viel Sport zum Schmelzen gebracht, sehr zum Leidwesen von „Fred“, die nach eigenem Bekunden ein Sportmuffel ist. Zwar schaffte sie es unter die Top 21, aber nach zwei TV-Folgen war Schluss. „Das lag vor allem daran, dass ich nicht gut laufen konnte.“ Da half auch die Glückshose, die sie im ersten Lauf bei GNTM eine Runde weiter brachte, nichts. Doch der Blick hinter die Kulissen habe sich dennoch gelohnt. „Ich habe tolle Einblicke erhalten und hätte nicht gedacht, dass das Modelleben so anstrengend ist.“

Dem Leben auf dem Catwalk ist Riss zwar nicht abgeneigt, aber derzeit steht das nahende Abitur im Vordergrund. In Stormini nutzte sie nun ihre Erfahrungen, um als Jurorin zu beurteilen, welcher Zeltbetreuer den besten Lauf über den improvisierten Catwalk auf der Stormini-Bühne ablieferte.

Kinder gewähren Betreuern ein Gehalt

Die Stimmung in der Kinderstadt war schon vor dem Auftritt des Nachwuchsmodels auf dem Höhepunkt, hatte doch das Kinderparlament mit breiter Unterstützung der Stormini-Bürger dem Antrag der jubelnden Betreuer stattgegeben, ebenfalls ein Gehalt in Stormark zu beziehen, der einzig gültigen Währung in der Kinderstadt. Dafür nahmen die Jungbürger sogar eine Steuererhöhung in Kauf. Dem Antrag, ein Standesamt einzurichten, wurde ebenso stattgegeben, eine spätere Nachtruhe hingegen abgelehnt.

Im Stormini-Planspiel simulieren die Kinder mit Hilfe von mehr als 200 Betreuern den Kreislauf von Arbeit, Geldverkehr und Konsum in der Freizeit. Heute wählen sie aus dem Kreis ihrer Parlamentarier einen Bürgermeister. Er oder sie darf morgen, am VIP-Tag, namhafte Besucher aus Politik und Wirtschaft durch die Kinderstadt führen, eine Städtepartnerschaftsurkunde mit der gastgebenden Gemeinde Trittau unterzeichnen und im GoKart-Rennen gegen die Gäste antreten. Die Stormarner Nachwuchsband „Lärmbelästigung“, Gewinner von MusicStorm 2015, sorgt für weitere Unterhaltung.