Glinde . Die Verwaltung will Bürger in der kommenden Woche über die neue Verkehrsregelung am Holstenkamp und an der Kaposvar-Spange informieren.
Der Streit um das Tempolimit am Holstenkamp und an der Kaposvar-Spange geht weiter: Politiker fühlen sich nicht ausreichend informiert. „Der Kreis will auf Biegen und Brechen die Anordnung durchsetzen“, sagt Frank Lauterbach, Fraktionschef der SPD. „Um das nachvollziehen zu können, brauchen wir Daten und Fakten.“ So fordert die SPD Einsicht in die Ergebnisse der Verkehrszählungen, die von der Polizei und der Kreisverkehrsaufsicht umgesetzt wurden. Die Verwaltung soll prüfen, ob Holstenkamp und Kaposvar-Spange tatsächlich als Durchgangs- und nicht als Anliegerstraßen gelten.
Wie berichtet, fordert die Kreisverkehrsaufsicht, dass die Stadt unverzüglich die Tempo-30-Zonen an beiden Straßen aufhebt: Seit heute ist auf 500 Metern der insgesamt zwei Kilometer langen Strecke Tempo 50 erlaubt. Trotz erhöhten Verkehrsaufkommens und fehlender gesetzlicher Anforderungen für eine Tempo-30-Zone hatte der Kreis die bisherige Regelung bislang toleriert. Nun sind lediglich vor Schulen und Kitas Tempo-30-Bereiche vorgesehen. In der jüngsten Sitzung des Hauptausschusses beantragte die SPD, dass die Verwaltung Widerspruch gegen die unverzügliche Anordnung einlegen solle. Dieser wurde mit einer Enthaltung einstimmig beschlossen. Doch das sei laut Verkehrsaufsicht zwecklos, da die Widerspruchsfrist bereits im Juni vergangenen Jahres abgelaufen sei.
Politiker fordern mehr Transparenz
Das überrascht Jan Schwartz, Ortsvorsitzender der Grünen. „Im Bauausschuss wurde uns nie mitgeteilt, dass ein Widerspruch überhaupt nicht mehr möglich ist“, sagt Schwartz. „Auch die Bürger hätten in der gesamten Phase stärker integriert werden müssen.“ Das sieht Rainer Neumann, Fraktionsvorsitzender der CDU ähnlich. Er sagt: „Die Verwaltung hätte vor allem Schulen und Kitas in die Planung miteinbeziehen sollen.“ Dies soll nun nachgeholt werden: Eine ausführliche Bürgerinformation ist für Mittwoch, 20. Juli, um 19 Uhr im Festsaal des Marcellin-Verbe-Hauses (Markt 2) geplant.