Ahrensburg. Politik streitet am Mittwochabend heftig um Parkplätze in Ahrensburg. CDU und Grünen setzen sich durch: Es bleibt bei 77 Stellflächen.

Der Ahrensburger Bauausschuss hat am späten Mittwochabend dem Entwurf des vorhabenbezogenen Bebauungsplanes (B-Plan) für das Lindenhof-Areal am Bahnhof zugestimmt. In der Sitzung stimmten die fünf Ausschussmitglieder von CDU und Grünen für einen modifizierten B-Plan, die vier Vertreter von SPD, FDP und WAB waren dagegen.

Zuvor war der ursprüngliche Plan noch einmal geändert worden, nachdem die Stadtverwaltung in Nachverhandlungen mit dem Investor Curata und dessen Projektentwicklern Hochtief und Baustudio eine höhere Zahl an Stellplätzen für Autos bei der Bebauung durchgesetzt hatte. Der nun beschlossene B-Plan sieht 77 statt der ursprünglich vorgesehenen 60 Stellplätze vor. Mit den Nachverhandlungen war die Verwaltung vom Bauausschuss im April beauftragt worden.

Die neue Stellplatz-Zahl war den Fraktionen von SPD, WAB und FDP jedoch immer noch zu wenig, weshalb sie auch den neuen B-Plan ablehnten. Die WAB hatte zuvor einen Antrag eingebracht, in dem sie vorrechnete, dass nach Richtwerten der Landesbauordnung für die geplante Bebauung mit Wohnungen, Büros, Praxen und Einzelhandelsflächen mindestens 153 Stellplätze erforderlich seien. Sie beantragte daher, dass der Investor verpflichtet werden solle, eine Ausgleichszahlung für die 76 fehlenden Stellplätze in Höhe von 500.000 Euro zu zahlen.

Der Bau soll im September/Oktober beginnen

Dieser Antrag wurde jedoch im Ausschuss ebenfalls mit der Mehrheit von CDU und Grünen abgelehnt. Sie argumentierten, dass der Investor auf die Forderungen der Stadt nach mehr Stellplätzen eingegangen sei. Aus diesem Grund stimmten sie schließlich auch für den modifizierten B-Plan. Ebenso mit ihrer Mehrheit stimmte der Bauausschuss dann auch für den entsprechenden Durchführungsvertrag zum B-Plan zwischen der Stadt Ahrensburg und dem Investor Curata.

Als nächster Schritt folgt nun die öffentliche Auslegung des Entwurfs des B-Plans. Dann haben die Bürger noch einmal Gelegenheit, Einwendungen vorzubringen. Schließlich erfolgt dann der endgültige Satzungsbeschluss.

Der Investor hat für das etwa 3000 Quadratmeter große Lindenhof-Areal zwischen Bahnhofstraße, Woldenhorn und Wilhelmstraße ein sechsgeschossiges Gebäude mit rund 10.000 Quadratmetern Bruttogeschossfläche geplant. Dessen Bau soll im September/Oktober diesen Jahres beginnen.

Von Anfang an umstritten bei dem Projekt war die Zahl der vom Investor zu schaffenden Stellplätze sowie der Ersatz für jene Stellflächen, die sich derzeit auf dem Lindenhof-Gelände befinden und die durch die Bebauung wegfallen. Vor der Abstimmung am Mittwochabend hatte sich auch das Stadtforum aus Ahrensburgs Einzelhändlern in einem offenen Brief zu Wort gemeldet. Es bezeichnete die neue Planung als „sehr faulen Kompromiss“ und schrieb, dass auch mit 77 Stellplätzen der Bedarf durch den Neubau kaum gedeckt werde.