Reinfeld. Zu wenig Anbieter von Plätzen melden sich auf der Online-Plattform an. Initiatorin Susanne Braun-Speck aus Reinfeld hofft auf Helfer.

Die Idee der Reinfelderin Susanne Braun-Speck klingt sehr sinnvoll: Sie hat die erste Online-Praktikumsbörse für Flüchtlinge in Stormarn geschaffen. Vor einem Monat ging Braun-Speck mit ihrer Internetseite www.work-in-g.de, aufgeschlüsselt heißt dies „Work in Germany“, an den Start. Während die Arbeitsagentur in Bad Oldesloe nicht besonders angetan davon war, äußerten sich viele Firmen dem Vorhaben gegenüber positiv. Nach einem Monat zieht die Geschäftsführerin einer Vermittlungsagentur von IT-Fachleuten nun eine Bilanz.

„Die Arbeitgeber kann man zählen“

Mit ihrem Vorhaben wollte die Reinfelderin auch einen Beitrag leisten, sich ehrenamtlich für die Flüchtlingsarbeit in Stormarn einzusetzen. Braun Speck: „Die Flüchtlinge können auf der Internetseite nach Praktikumsplätzen in Stormarn und in der Umgebung suchen.“ Arbeitgeber könnten wiederum freie Stellen veröffentlichen. Nun sind rund vier Wochen verstrichen. Wie sieht es mit der Onlinebörse aus?

Susanne Braun-Speck sagt: „Work-in-g.de kommt leider nur sehr schleppend voran.“ Es meldeten sich zwar viele Flüchtlinge an, aber diese füllten ihr Profil nicht vollständig aus. Aber viel bedauerlicher sei es, dass sich bisher nur sehr wenige Arbeitgeber eingetragen haben. Die 47-Jährige formuliert es so: „Die Arbeitgeber kann man zählen.“

Arbeitgeber benötigen persönliche Beratung

Ein mögliches Problem für die geringe Anmeldezahlen von Arbeitgebern hat sie schon erkannt. Sie sagt: „Viele Unternehmen brauchen oder suchen die Unterstützung bei mir, um einen Eintrag auf der Internetseite zu machen.“ Sie brauchen also eine persönliche Beratung.

Dabei sei die Funktionsweise doch so simpel. Die Reinfelderin sagt: „Durch vorgegebene Auswahlkriterien sollte die Bedienung sogar auf Smartphones leicht sein.“ Das heißt: Die Flüchtlinge können zum Beispiel ihr Berufsfeld und den Ort per Klick auswählen, anstatt es eintippen zu müssen. Wer mag, kann noch einen Lebenslauf hochladen.

Die Nutzer von work-in-g.de sind auf der einen Seite die Arbeitgeber, Kommunen und Vereine als Anbieter. Auf der anderen Seite sind es die Flüchtlinge mit Bleibeperspektive als Suchende. Braun-Speck sagt: „Wir möchten Hilfe zur Selbsthilfe leisten.“ Es sei ein Schritt zur Integration von Asylbewerbern, die momentan nur geduldet werden. Sie sollen dadurch die Gelegenheit erhalten, das Arbeitsleben kennenzulernen.

Ohne Geld oder ehrenamtliche Helfer wird es nicht funktionieren

Aber nach fast vier Wochen, gibt es auch Positives zu berichten. Die ehrenamtliche Helferin sagt: „Ein Flüchtling mit europäischen Taxischein meldete sich auf der Plattform an, das Taxiunternehmen Rahlf aus Reinfeld rief wiederum mich an.“ Schließlich kamen die beiden zusammen. Trotzdem blieb ein Problem: Das Taxiunternehmen bat Braun-Speck, die Stellenausschreibung einzutragen. „Das habe ich gerne gemacht, aber wenn ich jedes Mal persönliche Beratung leiste, wird das schwierig“, so Braun-Speck.

Eines steht für die Reinfelderin also nach einem Monat Online-Praktikumsbörse fest: Die Online-Plattform funktioniert ohne aktive Personalberatung nicht. Braun-Speck sagt: „Und diese Personalberatung können wir nicht kostenlos leisten.“ Oder aber es fänden sich einige ehrenamtliche Helfer zusammen, die die Beratung und Koordination mit übernehmen.

Weitere Informationen unter www.work-in-g.de oder unter Telefon 0172/433 22 77.