Bad OLDESLOE . Die Stadtverordneten überstimmten die Jury. Somit kippen sie den Namensvorschlag „dasKUB“. Es gab eine hitzige Diskussion.

Jetzt ist es amtlich: Das Kultur- und Bildungszentrum wird künftig offiziell den Namen „KuB“ tragen. Einen entsprechenden Beschluss des Hauptausschusses bestätigten nun die Stadtverordneten nach erneut hitziger Diskussion.

Zuvor hatten die selben Lokalpolitiker eine unabhängige Jury mit der Namensfindung beauftragt, das Ergebnis nun jedoch nicht akzeptiert (wir berichteten). Für einige der Politiker ist diese Kursänderung ein Skandal. „Es geht hier nicht um den Namen, sondern um das mangelhafte Verständnis von Demokratie“, sagt der fraktionslose Stadtverordnete Diakon Wolfgang Schmidt. „Wir haben gesagt, der Jury die Entscheidung zu überlassen. Jetzt passt das Ergebnis einigen nicht in den Kram und es wird dagegen gestimmt.“ Das sei autokratisch, mache die Namensfindung zu einer Farce.

Vor einem halben Jahr hatte der KuB-Ausschuss, der aus den Hauptnutzern besteht, die Abkürzung „KuB“ vorgeschlagen. Die Lokalpolitik war dagegen, woraufhin das Gremium ein weiteres Konzept vorlegte: „dasKUB“. Das gefiel noch weniger. Daraufhin fand die CDU-Fraktion Gefallen am ersten Vorschlag. Doch ein entsprechender Antrag, das Veranstaltungscenter direkt zu benennen, scheiterte an Stimmen von Grünen und SPD. Die wollten lieber ein Beteiligungsverfahren, um Bürger einzubeziehen. „dasKUB“ war keineswegs aus dem Rennen.

Oldesloer Grüne wehren sich gegen Vorwurf

„Es kann sein, dass sich die Jury für diesen Vorschlag entscheidet“, sagte die SPD-Fraktionsvorsitzende Maria Herrmann damals. Heute sagt sie: „Ich akzeptiere das Urteil der Jury, auch wenn man den Namen kritisch sehen kann.“ Das Ergebnis hatten die Grünen – damals waren sie noch für das Beteiligungsverfahren – wohl nicht erwartet. „Wenn diese Jury uns mit dem selben Vorschlag kommt, der uns schon mal vorgelegt wurde, ist das ein Affront“, sagt Grünen-Fraktionschef Hartmut Jokisch. „Daher sind wir auch nicht wortbrüchig.“ Matthias Rohde (FBO) interpretiert die Vorschlagsliste der als eine Art Abstimmung der Bürger. „KuB“ wurde in 15 der 140 Einsendungen favorisiert. Jürgen Schneider (SPD) hält das für die falsche Schlussfolgerung: „Das heißt nicht, dass das die Bürgermeinung ist, weil das nicht repräsentativ ist.“

Einige Nutzer sehen im Streit um den Namen für das 14-Millionen-Euro-Projekt die Reputation des neuen Veranstaltungshauses in Gefahr. „Schaden nimmt durch das Verhalten der Lokalpolitik am Ende das Image des KuB“, sagt Patrick Niemeier von Klangstadt, der mit weiteren Hauptnutzern zunächst „KuB“, später „dasKUB“ vorgeschlagen hatte. „Die jetzige Schreibweise hätte schon vor einem halben Jahr beschlossen werden können.“