Oststeinbek. Elmshorner Unternehmen Semmelhaack will in Oststeinbek in Rathausnähe Gebäude für ältere Bürger bauen. Bald gibt es einen Entwurf.
Es ist der dritte Versuch, den die Firma Semmelhaack unternimmt, um in Oststeinbek Seniorenwohnungen zu bauen. Auf dem sogenannten Allianz-Gelände am Breedenweg und einem Areal zwischen Möllner Landstraße und Postweg scheiterte das Vorhaben. Jetzt plant das Elmshorner Unternehmen ein solches Projekt in der Ortsmitte in Rathausnähe. In drei Wochen soll die Verwaltung einen ersten Entwurf erhalten. Auf dem werden bis zu 70 Wohnungen mit einer Größe von 50 bis 75 Quadratmetern skizziert sein.
Für den zentralen Standort hatte sich die Politik mit der Mehrheit der Stimmen von CDU und Oststeinbeker Wählergemeinschaft (OWG) ausgesprochen. Daraufhin nahm Bürgermeister Jürgen Hettwer Kontakt auf zu Hartmut Thede, dem Leiter der Projektentwicklung bei Semmelhaack. Er bekam vom Verwaltungschef auch einen Entwurf an die Hand, den die Christdemokraten von einem Architekten hatten anfertigen lassen. Dabei handelt es sich lediglich um eine Idee. Sie sieht zwei Gebäude in versetzter Bauweise auf dem Rathausparkplatz samt Tiefgarage mit rund 110 Parkmöglichkeiten, um den Wegfall der kostenfreien Stellplätze zu kompensieren, und einer Grünfläche hinter dem Gasthaus Pampilo vor.
Diese Variante wird es mit den Elmshornern aber nicht geben. „Wir benötigen die Stellplätze in einer Tiefgarage für die Wohnungen“, sagt Thede. Ende vergangener Woche traf er sich noch einmal mit Hettwer, um über die Problematik der Parkplätze zu sprechen. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass der Rathausparkplatz unangetastet bleibt. „Ich habe ihm mit auf den Weg gegeben, dass er auch den hinteren Teil des Grundstücks der Begegnungsstätte in seine Überlegungen miteinbeziehen kann“, sagt Hettwer. Das gilt auch für das Areal daneben mit der alten Scheune. Sie ist nicht vermietet und könnte abgerissen werden.
Sollte es zu einer Einigung kommen, werden die Elmshorner die gemeindeeigenen Grundstücke kaufen. Welche das genau sind, kann Thede noch nicht sagen. Nur soviel verrät er: „Wir planen in der Ortsmitte 50 bis 70 Wohnungen, 30 Prozent davon sind öffentlich gefördert.“ Die Kaltmiete für den Quadratmeter beginne bei 5,50 Euro und liege in der Spitze bei zehn Euro. Angedacht seien Häuser mit drei Vollgeschossen. Das Gasthaus Pampilo soll nach Thedes Ideen Quartierscafé werden.
Semmelhaacks Projektentwicklungschef stellte den Oststeinbekern bereits im Januar 2014 ein Generationenpark-Konzept mit 270 Wohnungen für das Allianz-Gelände zwischen Sportzentrum, Gewerbegebiet und dem Breedenweg vor. CDU und OWG lehnen diesen Standort aber ab. Auch ein zweiter Anlauf, auf einer 11.000-Quadratmeter-Fläche zwischen der Möllner Landstraße und dem Postweg aktiv zu werden, scheiterte. Das Unternehmen konnte sich mit den beiden Grundstückseigentürmern nicht auf einen Kaufpreis einigen.
Auf dem Bauhofgelände im Ortsteil Havighorst sind 26 Wohnungen möglich
Beim Bau von Seniorenwohnungen setzt die 9000-Einwohner-Gemeinde auf mehrere Standorte, denn der Bedarf wird sich langfristig nicht in der Ortsmitte decken lassen. Schon bald könnte die Fläche des Bauhofes im Ortsteil Havighorst in den Fokus geraten. Das Gebäude soll in den Außenbereich verlegt werden. „Für eine Verlagerung hat sich der Ortsbeirat schon ausgesprochen“, sagt der CDU-Fraktionsvorsitzende Hans-Joachim Vorbeck. Auch die Oststeinbeker Verwaltung hat sich Gedanken über die Nutzung des Grundstücks gemacht und gibt für die 3500 Quadratmeter – darin wäre zudem ein Teil des Parks in der Dorfmitte enthalten – bis zu 26 Wohnungen als machbar an.
Jetzt aber soll erst einmal das Projekt am Rathaus konkretisiert werden. „Ich will so schnell wie möglich eine Entscheidung haben. Mein Ziel ist es, nach den Sommerferien in die Bauleitplanung zu gehen“, sagt Hettwer. Neben Semmelhaack gibt es noch zwei weitere Interessenten, darunter eine Baugenossenschaft. Auch mit ihnen wird sich der Bürgermeister schon bald zusammensetzen.