Bargteheide. Die Stiftung Erfahrung trifft Jugend in Stormarn feiert mit ihren Projekten große Erfolge. 15 Schüler besuchen regelmäßig 35 Senioren.
„Die Alten meckern doch nur. Und die Jungen sind immer zu laut.“ Vorurteile wie diese sind häufig zu hören, wenn ein Seniorenwohnheim und eine Schule dicht beieinander liegen. Nicht so beim Bargteheider Seniorendorf und der Anne-Frank-Schule. Seit einem Jahr fördert die „Stiftung Erfahrung trifft Jugend in Stormarn“ ein Kooperationsprojekt. 15 Schüler aus dem Fach Soziales und Ethik der Schule organisieren Aktivitäten mit den 35 Senioren der Pflegeeinrichtung. Theater, Kegeln, Kochen und Ausflüge stehen auf dem Programm.
„Ich war am Anfang skeptisch, wie die Senioren drauf sind“, sagt die Zehntklässlerin Annika Wolf. „Vielleicht hört uns ja keiner zu“, befürchtete Mia Mißfeldt. Die Neuntklässlerin hat Gedächtnistraining für Demenzkranke organisiert. „Wir spielen Stadt, Land, Fluss oder ergänzen Redewendungen. Das macht Spaß“, sagt die Schülerin. Die Erfahrungen der Mädchen sind durchweg positiv. Die Nähe habe gezeigt, dass es keine Gründe für Vorurteile gebe. Eine weitere Gruppe hat mit den Senioren ein Hochbeet entworfen, gebaut und bepflanzt. Um die Pflege kümmert sich Reni Preuß, Bewohnerin des Seniorendorfs. „Sie hat einen grünen Daumen“, sagt Sibylle Martens, Sozialpädagogin im Seniorendorf, mit verantwortlich für die Umsetzung des Konzeptes.
Die „Stiftung Erfahrung trifft Jugend in Stormarn“ war im Jahr 2011 unter dem Dach der Bürger-Stiftung Stormarn gegründet worden. Verständnis zu schaffen für Menschen in verschiedenen Lebenssituationen, ist das übergeordnete Ziel. Die Anne-Frank-Schule sieht das Projekt als Bereicherung ihres Schulalltages und ist an einer Fortsetzung im nächsten Schuljahr interessiert. Und auch im Seniorendorf würde man sich über einen Fortbestand freuen. Geschäftsführer Mathias Steinbuck sagt: „Die Schüler sind immer willkommen.“ (csc)