Bargteheide. Schüler des Gymnasiums Eckhorst lassen sich zu Übungsleitern ausbilden. Ein Jugendprojekt, das für einen Preis nominiert ist.

Auf dem Weg zum Abitur wird vieles gelehrt: Analysis in Mathematik, Gedichtanalyse in Deutsch oder afrikanische Raumstrukturen in Erdkunde. Einiges von dem Erlernten lässt sich in das alltägliche Leben eines Schülers nur schwer inte­grieren. Ganz anders ist es mit der Ausbildung zum Übungsleiter im Fach Sport.

Am Eckhorst-Gymnasium in Bargteheide bekommen die Schüler des Sportprofils auf dem Weg zum Abitur die Chance, bei einer Schulübungsleiter-Ausbildung (SchÜL) die Trainer C-Lizenz des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) zu machen. „Mit der Ausbildung erwerben die Schüler eine Qualifikation, die deutlich über den Schulalltag hinausgeht“, sagt Michael Schwarz, Studienrat und Koordinator des Projekts.

Das Projekt SchÜL ist eines von fünf Jugendprojekten, die von der Bürgerstiftung Region Ahrensburg für einen Preis nominiert sind. Noch während ihrer Schulzeit können die neu ausgebildeten Trainer ihr Gelerntes in die Praxis umsetzen: bei der Betreuung jüngerer Schüler bei Sportveranstaltungen, in aktiven Pausen, der Mittagsbetreuung oder in ihren Sportvereinen. Schwarz sagt: „Das bereichert sowohl den Schulalltag als auch das Ehrenamt in den Vereinen.“

Das Interesse am dem Projekt ist groß

Wer die Trainerlizenz erwerben möchte, muss allerdings nicht nur sportlich sein. Engagement ist gefordert ebenso wie soziale Kompetenz und Teamfähigkeit. Zusätzliche Projekttage und Wochenend-Seminare gehören zur Ausbildung. Bislang ist das Schulübungsleiter-Projekt einzigartig in Schleswig-Holstein. Gerade ist der zweite Durchlauf am Bargteheider Gymnasium gestartet. „Das Interesse an dem Projekt ist groß“, sagt Schwarz. Viele Schulen unterschätzten aber den Aufwand oder seien nicht flexibel genug, die nötigen Anforderungen und Arbeitsleistungen zu meistern. In Bargteheide unterstützt ein Bundesfreiwilliger die Arbeit von Schule, außerschulischen Teamern und Schülern.

Eine außergewöhnlich gute Vernetzung zum Landessportverband und den örtlichen Sportvereinen sei zusätzlich notwendig, so der Koordinator. Die Zusammenarbeit von Schule und organisiertem Sport sieht Schwarz als nachhaltig positiv. „Motivierte Übungsleiter sind keine Eigengewächse unserer Schule, sie bereichern auch die beteiligten Vereine.“ Schwarz betont, dass Bewegung, Spiel und Sport bei der körperlichen, geistigen und emotionalen Entwicklung von Kindern und Jugend- lichen unverzichtbar seien.

Kreissportverband unterstützt die Idee

Neben praktischen Übungen stehen für die Schüler auch Sporttheorie mit Biodynamik, Sportmedizin und Ernährungslehre auf dem Stundenplan. „Die Ausbildung war anspruchsvoll, hat sich aber gelohnt“, sagt Nadja Blanck. Die 18-Jährige engagiert sich im Mädchen-Fußball und Karate. Zu der Ausbildung gehöre auch der Punkt Konfliktlösung. Anhand von Spielen lernen die Schüler, eine Gruppenstruktur einzuschätzen, Mannschaften zu bilden und jeden Teilnehmer zu seinem Recht kommen zu lassen. „Nicht immer eine leichte Aufgabe“, sagt die Schülerin. Themen wie Pädagogik, Kinderschutz und Drogenprävention werden ebenfalls in der Lizenz-Vorbereitung angesprochen.

Die Siegerehrung ist am 23. März

Die Bürgerstiftung Region Ahrensburg ehrt mit der Raiffeisenbank Südstormarn Mölln zum achten Mal Initiativen, die Kompetenzen von Kinder und Jugendlichen stärken, ihre Fähigkeiten fördern und Interesse an gesellschaftlichem Engagement wecken.

Fünf Jugendprojekte nominierte eine Jury. Landtagspräsident Klaus Schlie (CDU) kürt den Sieger am 23. März in Trittau. Der Preis: ein Coaching und 3000 Euro. isa

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Ermöglicht wird das Projekt „Schulübungsleiter“ durch die finanzielle Unterstützung des Kreissportverbands Stormarn sowie die Sportjugend Schleswig-Holstein.