Ahrensburg. Arbeitsgemeinschaft „Aufbau einer Schul-Imkerei“ der Ahrensburger Grundschule Am Schloss ist für den Jugendprojektpreis nominiert.
Die Drittklässler der Ahrensburger Grundschule Am Schloss breiten ihre Arme aus, spielen das Leben einer Biene nach. „Bssst“, heißt es aus dem Bienenvolk. Als Imker Hubert Sünnemann eintritt, verstummen die Kinder und setzen sich auf ihre Plätze. Es ist Zeit für die AG „Aufbau einer Schul-Imkerei“.
Der Jugendprojektpreis der Bürgerstiftung
Hubert Sünnemann hat vor 30 Jahren den Bienen-Lehr- und Schaugarten am Schloss mitgegründet. Er unterstützt ehrenamtlich Lehrer und Schüler bei ihrem Vorhaben. Heute dürfen die Kinder Imkerkleidung anprobieren: einen weißen Overall und Hut mit Schleier. Auf der linken Brust ist eine Biene aufgedruckt.
Im April zieht das erste Mal ein Bienenvolk ein
Auch Schulleiter Jens Lehmann und Lehrerin Katrin Binder ziehen sich um. Lehmann sagt: „Ich möchte auch etwas über die Imkerei erfahren.“ Mehr als 20 Kinder hatten sich für die AG interessiert, doch nur zwölf können mitmachen. Seit einigen Wochen lernen die Schüler mit Hilfe einer Arbeitsmappe die theoretischen Grundlagen. Videos und Bücherkisten mit Bienenbüchern aus der Stadtbibliothek ergänzen das Wissen.
Geplant ist, im Mai eine Bienenweidefläche anzulegen. Zudem werden die Kinder Bienenwaben bauen. Herbert Sünnemann sagt: „Im April zieht das Bienenvolk ein.“ Später wird der Honig geschleudert und fachgerecht in Gläser abgefüllt.
Sünnemann möchte das Gelernte der vergangenen Woche noch einmal wiederholen. Mit ruhiger Stimme fragt er nach der Bienenkönigin. Mehrere Hände schnellen in die Höhe. Zehn Minuten lang dauert das Frage-Antwort-Spiel. Die Chemie zwischen dem pensionierten Lehrer und den Grundschülern stimmt.
Stadt stellt Grundstück für den Bienenstand zur Verfügung
Die Kinder lernen auch, Verantwortung für Nachhaltigkeit in Natur und Umwelt zu übernehmen. „Und das mit Hilfe der Honigbiene“, sagt Sünnemann. Aus seiner Sicht eignet sich das Projekt hervorragend, das Interesse an spannenden Vorgängen in der Natur zu wecken. „Außerdem erfahren die Schüler, wie wichtig Bienen für die Zukunft der Menschen sind“, sagt der Pensionär. Dann geht er mit Hannah ein Arbeitsblatt durch. „Herr Sünnemann ist immer total nett und bringt manchmal Honigbrote mit“, sagt sie.
Hannah freut sich auf die ersten Bienen. „Die müssen das ganze Jahr über betreut werden“, sagt sie leise zu ihrer Sitznachbarin, während sie an einem Bienenbild malt. Es soll später auf ein großes Plakat aufgeklebt werden, was die Schüler extra für die Preisverleihung in Trittau basteln.
Die Kosten für das Projekt belaufen sich in der Startphase auf etwa 5000 Euro. Sollte es ein Preisgeld geben, wird damit ein Bienenstand mit Bienenweidefläche aufgebaut. Zudem werden fehlende Geräte wie zum Beispiel Honigdeckelungsgeschirr und eine Honigschleuder angeschafft.
Für den Bienenstand stellt die Stadt ein Nachbargrundstück zur Verfügung. Sünnemann sagt: „Es wäre schön, wenn das mit dem Jugendpreis klappt.“ Dann könne ein nachhaltiges Projekt so richtig durchstarten. „Wir alle werden etwas von dieser neuen Schul-Imkerei haben“, sagt der Imker. Es ist die erste Schul-Imkerei in Ahrensburg und Umgebung.