Grosshansdorf. SHMF-Intendant Christian Kuhnt und Bürgermeister Voß werben für das Nachtkonzert am 16. Juli in der Auferstehungskirche.
Was dem großen Nachbarn Hamburg nicht gelang, das ist dem kleinen Nachbarn Großhansdorf geglückt. „Wir haben unser Olympia hierher geholt“, sagte Bürgermeister Janhinnerk Voß. Tatsächlich ist das Ereignis in der Waldgemeinde, das er euphorisch ankündigte, einige Nummern kleiner, aber trotzdem die Teilhabe an einer großen Idee, um die sich Großhansdorf schon länger bemüht hatte. Am Sonnabend, 16. Juli, wird das Schleswig-Holstein Musik Festival (SHMF) erstmals in Großhansdorf zu Gast sein. Um 21 Uhr geben der von Philipp Ahmann dirigierte NDR-Chor und der Organist Christian Schmitt als Solist ein Nachtkonzert in der Auferstehungskirche.
Ein Debüt, das Bürgermeister Voß angemessen mit einer Pressekonferenz im Rathaus bewarb, zu der er Christian Kuhnt, den Intendanten des SHMF, gebeten hatte. In launigen Worten erzählten beide davon, dass Kuhnt, stets aufgeschlossen für neue Spielorte, interessierte Bürgermeister aus der Region eingeladen habe. Und dass er die Runde mit den Worten eröffnet habe, dass das SHMF nicht noch mehr Kirchen brauche. „Leider hat mir mein Vorgänger weder eine Werft noch eine Erdbeerhalle oder ein Schloss hinterlassen, also musste ich es trotzdem mit unserem Angebot versuchen“, erzählte Voß und grinste. „Wir haben in jedem Jahr 104 verschiedene Spielstätten, darunter reichlich Kirchen“, sagte Kuhnt. Die Gotteshäuser hätten den Nachteil, dass sie oft zu klein für SHMF-Ansprüche seien. Kuhnt fügte hinzu: „Aber wir sind verführbar.“ So wie im Fall der Auferstehungskirche, die 460 Plätze hat und ideale akustische, technische sowie logistische Voraussetzungen – und ganz besonders mit ihrer am 1. November eingeweihten Grenzing-Orgel punkten konnte, die als Gemeinschaftswerk finanziert wurde – von etwa 850.000 Euro haben Bürger gut eine halbe Million Euro gespendet.
Bürgerstiftung beteiligt sich mit 8000 Euro
Pastor Christoph Schröder berichtete, die neue Orgel habe auch den Solisten des SHMF-Konzerts neugierig gemacht. „Unabhängig vom Festival hatte Christian Schmitt bereits Interesse an einem Konzert in der Auferstehungskirche angemeldet.“ Wohlgemerkt: Der Organist wurde 2013 mit dem Echo Klassik ausgezeichnet.
Ganz ohne Bürgerengagement ging es auch beim SHMF nicht, dessen Etat zu 87,5 Prozent privat finanziert wird. Die Bürgerstiftung beteiligt sich mit 8000 Euro an den Kosten der Chornacht, die eines von 178 Konzerten dieses Festivals ist, das am 2. Juli beginnt und am 28. August endet. „Spielort zu sein heißt auch, große Aufmerksamkeit zu bekommen“, sagte Kuhnt. Und Janhinnerk Voß kündigte ein Fest im Umfeld der Kirche an. Außerdem hofft der Bürgermeister auf Gäste von auswärts, die Großhansdorf entdecken. „Ein Hinweis für Besucher aus Hamburg: der U-Bahnhof Kiekut ist nur 400 Meter von der Kirche entfernt.“
Der Vorverkauf für Mitglieder hat begonnen, der freie Verkauf startet am 4. April (Preise von 10 bis 39 Euro).