Bargteheide. Regisseur Hans Steinbichler und Hauptdarstellerin Lea van Acken beantworten nach dem Film Fragen der Besucher.

Oma, Mutter, Enkelin – drei Generationen gemeinsam im Kino. Der Film „Das Tagebuch der Anne Frank“ verbindet sie und schafft Gesprächsstoff.

Am Sonntag zeigte das Cinema Paradiso in Bargteheide in gleich drei Vorstellungen die Verfilmung des weltberühmten Tagebuchs. Regisseur Hans Steinbichler und Lea van Acken, die in dem Film die Anne spielt, besuchten das Kino und beantworteten im Anschluss an den Film Fragen vom Publikum.

Warum gerade ein Film über Anne Frank? „Das Buch ist ein herausragendes literarisches Zeugnis“, sagte Hans Steinbichler, „aber das Besondere daran ist auch, dass Anne ein ganz normales Mädchen war, dem ein ganz normales Leben gestohlen wurde.“ Eine neue Sprache und Herangehensweise soll die Geschichte der jungen Generation zugänglich machen. Für Steinbichler sei die Umsetzung des Stoffes eine große Herausforderung, aber auch eine Sternstunde gewesen.

Lea van Acken spielt Anne Frank

Von Anfang an sei ihm bewusst gewesen, dass man einen neuen Aspekt, eine andere Perspektive für diese Geschichte finden müsse. „Ich wollte keinen Mythos verfilmen, sondern zeigen, warum dieser Film auch in der heutigen Zeit notwendig ist“, so Steinbichler.

Lea van Acken als Anne Frank war für den Regisseur ein „Glücksgriff“. „Als sie ihren ersten Satz sprach, war mir klar, dass wir unsere Anne haben“, erinnerte sich Steinbichler, dem es wichtig war, die Rolle mit einem Mädchen zu besetzen, deren Alter dem von Anne Frank entspricht.

Wie nähert man sich in so jungen Jahren einer so komplexen Rolle? „Anfangs hat es mir eine gehörige Portion Respekt eingeflößt“, sagte Lea van Acken. „Dann habe ich angefangen, Anne Briefe zu schreiben.“

Sichtlich beeindruckt verließ das Publikum den Kinosaal

Die Tatsache, dass die Tagebücher real seien, habe eine besondere Nähe geschaffen, erzählte die 17-Jährige. „Der Film zeigt eine Situation, wie sie in manchen Ländern auch heute noch passieren kann.“

Sichtlich ergriffen, bewegt und beeindruckt verließ das Publikum den Kinosaal. Eine Zuschauerin betonte: „Wir müssen uns an diese Geschichte immer erinnern, damit so etwas nie wieder passiert.“