Ahrensburg. Parteimitglieder stimmen mit großer Mehrheit für Kochs Kandidatur im Wahlkreis Stormarn-Mitte. 2012 gewann er das Direktmandat.
Auch wenn es noch mehr als ein Jahr hin ist, die nächste Landtagswahl in Schleswig-Holstein im Mai 2017 wirft bereits ihre Schatten voraus. So hat die Stormarner CDU am Montag mit der Nominierung ihrer Kandidaten für die Wahl begonnen. Den Anfang machten die Parteimitglieder im Wahlkreis Stormarn-Mitte. Sie bestimmten auf einer Versammlung im Ahrensburger Restaurant Strehl den Landtagsabgeordneten Tobias Koch erneut zum Direktkandidaten der Christdemokraten in dem Wahlkreis. Der 42-Jährige, der als einziger Bewerber angetreten war, erhielt von 67 abgegebenen gültigen Stimmen 63 Ja-Stimmen – bei zwei Gegenstimmen und zwei Enthaltungen.
Für Koch ist es die vierte Direktkandidatur für den Landtag. 2005 zog er in das Parlament in Kiel ein, 2009 und 2012 verteidigte er sein Direktmandat. Er ist finanzpolitischer Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, führt die CDU-Fraktion in der Ahrensburger Stadtverordnetenversammlung und ist seit 2014 Vorsitzender des CDU-Kreisverbandes Stormarn.
CDU-Kandidat wurde auf einer Wahlreismitgliederversammlung bestimmt
Erneut zum CDU-Kandidaten bestimmt wurde Tobias Koch auf einer Wahlkreismitgliederversammlung, zu der alle im Wahlkreis Stormarn-Mitte wohnhaften CDU-Mitglieder, die das 16. Lebensjahr vollendet haben und deutsche Staatsbürger sind, eingeladen waren. Durch dieses Wahlverfahren unterscheidet sich die CDU von anderen Parteien, die ihre Landtagskandidaten teilweise durch Delegierte der Ortsvereine bestimmen lassen.
In der vergangenen Woche war die Mitgliederbeteiligung in der CDU in Verruf geraten, nachdem bekannt wurde, dass im Wahlkreis Dithmarschen-Schleswig zu der parteiinternen Wahlversammlung kurzzeitig neue Mitglieder angeworben worden waren, um für bestimmte CDU-Bewerber zu stimmen. Darauf ging am Montag auch Kochs Parteifreund Daniel Günther als Gastredner in Ahrensburg ein. „Das ist ein schwerer Missbrauch der Mitgliederrechte“, sagte der CDU-Fraktionsvorsitzende im Landtag zu dem Skandal. „Aber wir sollten trotz allem stolz sein, dass bei uns Mitglieder entscheiden und nicht Delegierte.“
Koch hebt seine finanzpolitische Kompetenz hervor
Günther kritisierte die Haushaltspolitik der SPD-geführten Landesregierung und kündigte an, dass die CDU im Falle einer Regierungsübernahme mehr in die Infrastruktur investieren werde. Tobias Koch hob in seiner Vorstellungsrede vor den Parteimitgliedern unter anderem seine finanzpolitische Kompetenz hervor. „Für eine Mehrheit im Landtag ist es wichtig, das Direktmandat in Stormarn-Mitte wieder zu gewinnen“, sagte Koch.
Die Kandidatenkür von Stormarns CDU für die Landtagswahl wird mit Mitgliederversammlungen am 8. März für den Wahlkreis Stormarn-Süd und am 22. März für den Wahlkreis Stormarn-Nord fortgesetzt. Der größte Konkurrent um die Direktmandate, die SPD, wird ihre Landtagskandidaten in Stormarn am 16. (Nord), 23. (Mitte) und 30. September (Süd) nominieren. Stormarns SPD kann dabei auswählen, ob die Kandidaten durch ihre Mitglieder oder durch Delegierte bestimmt werden. Die Entscheidung darüber wurde noch nicht getroffen. Zur Wahl 2012 durften die Mitglieder die Landtagskandidaten bestimmen.
