Reinbek. Investor Pro Wohnen Immobilien bricht Verhandlungen mit der Kirche ab. Areal am Küpergang in der Innenstadt bleibt vorerst unbebaut.
Das Areal am Küpergang in bester Reinbeker Innenstadtlage zwischen dem Kindergarten am Niels-Stensen-Weg und Bergstraße bleibt vorerst unbebaut. Dort wollte die Firma Pro Wohnen Immobilien auf 2000 Quadratmeter Wohnfläche 18 Mietwohnungen für Senioren und eine Dementen-Wohngemeinschaft errichten. Mehr als zwei Jahre dauerten die Verhandlungen mit der Kirche, dem Eigentümer des Grundstücks. Nun ist das Seniorenpark-Projekt gescheitert. „Wir konnten uns über die Bedingungen nicht einigen“, sagt Pro-Wohnen-Geschäftsführer Peter Rieck.
Es seien Forderungen auf dem Tisch gewesen, die das Unternehmen nicht habe erfüllen können. „Wir sollten schon bei der Vertragsunterschrift planerische Festlegungen treffen, die unüblich sind sowie den Niels-Stensen-Weg auf unsere Kosten herstellen.“ Und es habe weitere strittige Punkte gegeben. Im Klartext: Für die Investoren war das Vorhaben unwirtschaftlich.
Die Pfarrei Seliger Niels Stensen hatte das 3500 Quadratmeter große Grundstück von der Stadt erworben. Vor fünf Jahren war dort das alte Haus am Küpergang abgerissen worden. Der Vorstand der rund 8000 Mitglieder zählenden katholischen Gemeinde mit den Kirchenstandorten Glinde, Reinbek, Oststeinbek und Trittau hatte sich schon davor für einen Neubau im Reinbeker Zentrum ausgesprochen. Es war angedacht, die Fläche in einem Erbpachtvertrag zur Verfügung zu stellen. Das Gebäude sollte überwiegend im Rahmen der öffentlichen Wohnbauförderung des Landes Schleswig-Holstein errichtet werden. „Von den Einheiten wären 30 bis 50 Prozent öffentlich gefördert gewesen“, sagt Rieck, dessen Unternehmen die Wohnanlage als Vermieter bewirtschaftet hätte.
Bei der Politik war das Vorhaben auf Zustimmung gestoßen. Bereits im April 2014 wurde der Aufstellungsbeschluss abgesegnet. Denn der Standort auf einer Höhe mit zahlreichen Einkaufsmöglichkeiten, Ärzten und der Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr ist ideal für ältere Menschen. Pro Wohnen hat bereits einen fünfstelligen Betrag in die Vorplanungen investiert. Die Firma mit Sitz in der Reinbeker Buchtallee wurde im Mai 2011 von Rieck und seinem Geschäftspartner Olaf Bengelsdorf gegründet.
Der Investor sieht Alternativ-Standorte für sein Projekt in Glinde und Wentorf
Die beiden Immobilienexperten haben ihr Seniorenpark-Projekt nicht aufgegeben, suchen jetzt nach anderen Standorten in Reinbek und Umgebung. Rieck: „Es gibt Alternativen, ich denke an Glinde oder Wentorf.“ Eine Wohngemeinschaft für Demenzkranke plant auch der Kreisverband Stormarn des Deutschen Roten Kreuzes. Vorstand Udo Finnern: „Das Küpergang-Grundstück ist interessant.“